Executive Summary

Bildung auf einen Blick ist eine masgebliche Zusammenstellung international abgestimmter Indikatoren zu den Bildungssystemen in den OECD- und Partnerlandern. Die Veroffentlichung deckt alle Bildungsbereiche ab, wobei 2022 der Schwerpunkt auf dem Tertiarbereich liegt. Diese Executive Summary stellt ausgewahlte Ergebnisse aus Bildung auf einen Blick 2022 vor, erhebt jedoch nicht den Anspruch, einen umfassenden Uberblick uber den Inhalt der Veroffentlichung vermitteln zu wollen. Leser, die an einer Zusammenfassung der Hauptergebnisse zum Tertiarbereich interessiert sind, werden auf die begleitende Sonderbroschure Spotlight on Tertiary Education (OECD, 2022) verwiesen.

Das zweite Halbjahr 2021 und das erste Halbjahr 2022 waren von anhaltenden Herausforderungen in Zusammenhang mit der Coronapandemie gepragt, aber auch von der schrittweisen Ruckkehr zur Normalitat dank umfassender Impfungen. In manchen Landern gab es zwar immer noch zeitweise Schulschliesungen, aber bei Weitem nicht in dem Umfang wie in den fruheren Pandemiephasen. Fehlzeiten von Lehrkraften und Schulern haben jedoch, sei es aufgrund von Coronainfektionen oder Quarantane, weiterhin den Lernprozess gestort. Allerdings hatten viele Lander Probleme bei der systematischen Uberwachung von Fehlzeiten, und nur 11 OECD-Lander und subnationale Einheiten konnten vergleichbare Zahlen zu den Fehlzeiten von Lehrkraften bereitstellen. 8 dieser Lander verzeichneten einen Anstieg der Fehlzeiten von Lehrkraften gegenuber dem Vorjahr in mindestens einem Bildungsbereich.

Nach der Verlagerung des Fokus vom Krisenmanagement zur Recovery wurden die Bewertung der Pandemieauswirkungen und die Behebung der Pandemiefolgen zur Prioritat.Fast alle OECD-Lander haben standardisierte Beurteilungen zur Quantifizierung der Lernverluste in verschiedenen Bildungsbereichen durchgefuhrt. Die meisten Lander stellten auch zusatzliche Unterstutzung fur Schuler zur Abmilderung der Auswirkungen der Pandemie bereit. Im Primar- und Sekundarbereich haben rund 80 % der Lander mit verfugbaren Daten solche Masnahmen umgesetzt. Im Elementarbereich (ISCED 02) waren sie weniger haufig, wurden aber in 19 von 28 Landern mit verfugbaren Daten angeboten. Zusatzliche psychologische und sozioemotionale Unterstutzung fur Schuler im Primarund Sekundarbereich wurde in 19 der 29 Lander bereitgestellt.

Hochwertige fruhkindliche Bildung und Erziehung ist entscheidend, wenn es darum geht, Schulern mit unterschiedlichen Hintergrunden einen gerechten Bildungseinstieg zu ermoglichen. In den OECD-Landern nahmen 83 % der Kinder zwischen 3 und 5 Jahren an fruhkindlicher Bildung und Erziehung teil, weitere 4 % bereits am Primarbereich. Die Beteiligungsquoten der 3- bis 5-Jahrigen sind zwischen 2005 und 2020 durchschnittlich um 8 Prozentpunkte angestiegen, wobei der Anstieg in vielen Landern, die 2005 niedrige Beteiligungsquoten hatten, besonders stark ausfiel. Kinder unter 3 Jahren werden hingegen haufig zu Hause oder in Angeboten, die nicht als fruhkindliche Bildung und Erziehung eingestuft sind, betreut. In der OECD nehmen nur 27 % der Kinder in dieser Altersgruppe an fruhkindlicher Bildung und Erziehung teil.

Die Lehrkrafte verbringen einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit mit anderen Aufgaben als Unterricht, wie Unterrichtsvorbereitung und Benotung von Prufungen. In manchen Landern mussen Lehrkrafte im Sekundarbereich II weniger als ein Drittel ihrer Gesamtarbeitszeit unterrichten, in anderen Landern hingegen beinahe zwei Drittel ihrer Arbeitszeit.Basierend auf offiziellen Bestimmungen mussen Lehrkrafte in der OECD im Durchschnitt im Elementarbereich (ISCED 02) beinahe 1.000 Stunden pro Jahr unterrichten, im Primarbereich beinahe 800 Stunden und im Sekundarbereich etwa 700 Stunden. Jedoch gibt es bei den vorgeschriebenen Unterrichtszeitstunden der Lehrkrafte grose Unterschiede zwischen den Landern. Im Sekundarbereich II beispielsweise reichen die vorgeschriebenen Unterrichtszeitstunden von 483 Stunden pro Jahr in Polen bis zu 1.248 Stunden in Costa Rica.

Der durchschnittliche Anteil der 25- bis 34-Jahrigen mit einem Abschluss im Tertiarbereich ist in den OECD-Landern von 27 % im Jahr 2000 auf 48 % im Jahr 2021 angestiegen. Im Durchschnitt ist ein Abschluss im Tertiarbereich mittlerweile bei den 25- bis 34-Jahrigen der haufigste Bildungsstand und wird bald der haufigste Bildungsstand aller Erwachsenen im erwerbsfahigen Alter in der OECD sein. Bei den Frauen ist die Zahl der Abschlusse im Tertiarbereich besonders stark angestiegen. Frauen stellen nun die eindeutige Mehrheit der jungen Erwachsenen mit einem Bachelor-, Master- oder Promotionsabschluss: 57 % der 25- bis 34-Jahrigen gegenuber 43 % bei den gleichaltrigen Mannern.

Ein wichtiger Triebfaktor fur die Zunahme von Abschlussen im Tertiarbereich sind die damit verbundenen Arbeitsmarktvorteile. 2021 betrug die durchschnittliche Erwerbslosenquote von Personen mit einem Abschluss im Tertiarbereich in den OECD-Landern 4 %, bei denjenigen mit einem Abschluss im Sekundarbereich II betrug sie hingegen 6 % und bei denjenigen mit einem Bildungsstand unterhalb Sekundarbereich II 11 %. Auch verdienen Vollzeitbeschaftigte mit einem Abschluss im Tertiarbereich durchschnittlich etwa 50 % mehr als Beschaftigte mit einem Abschluss im Sekundarbereich II und beinahe doppelt so viel wie Beschaftigte ohne Abschluss im Sekundarbereich II.

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