1887

OECD Multilingual Summaries

The Funding of School Education

Connecting Resources and Learning

Summary in German

Cover
Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264276147-en

Die Finanzierung von Schulbildung

Ressourcen und Lernen miteinander verbinden

Zusammenfassung in Deutsch

Dies ist der erste einer Reihe thematischer Vergleichsberichte, in denen die Ergebnisse der OECD Analyse zur effektiven Nutzung von Schulressourcen (Untersuchung über die Schulressourcen, OECD Review of Policies to Improve the Effectiveness of Resource Use in Schools) zusammengefasst werden. Er enthält Analysen und PolitikoptionenVorschläge für politische Maßnamen, die den Ländern dabei helfen sollen, ihre bildungspolitischen Ziele durch einen effizienten und gerechten Einsatz von finanziellen Ressourcen zu erreichen. Im Anschluss an ein einführendes Kapitel, in dem die Bedeutung der Schulfinanzierungspolitik erläutert wird, befassen sich die weiteren Kapitel des Berichts mit den folgenden Themen:

  • Wie lassen sich die Zuständigkeiten für die Bereitstellung und Verwendung von Schulressourcen in zunehmend komplexen Bildungssystemen effektiv organisieren?
  • Wie können Mechanismen für die Verteilung der Ressourcen auf die verschiedenen Schulen so gestaltet werden, dass sie den Lernprozess der Schüler, die Bildungsgerechtigkeit und ähnliche Politikziele effizient unterstützen?
  • Wie können Planungsverfahren die Aufstellung von Bildungsbudgets unterstützen, um deren langfristige Tragfähigkeit und Ausrichtung an Politikprioritäten sicherzustellen?
  • Wie kann der Einsatz der schulischen Finanzmittel durch Monitoring, Evaluierung und Berichterstattung effektiver gestaltet werden?

Kapitel 1, Why Look at School Funding Policies?, liefert den Kontext für diesen Bericht. Es unterstreicht die Bedeutung der Schulfinanzierungspolitik, beschreibt die wichtigsten kontextuellen Entwicklungen, die die Finanzierung der Schulbildung beeinflussen, und erläutert die im Bericht verwendeten Begriffe und Konzepte. Eine gut konzipierte Finanzierungspolitik ist unerlässlich, um Qualitäts‑, Gerechtigkeits‑ und Effizienzziele in der Schulbildung zu erreichen: Der Gesamtumfang der Schulfinanzierung ist zwar von entscheidender Bedeutung, die Strategien zur Zuteilung dieser Ressourcen sind jedoch mindestens ebenso wichtig. Da Länder bestrebt sind, die Leistungen aller Schülerinnen und Schüler zu verbessern und zugleich für mehr Gerechtigkeit beim Zugang verschiedener Gruppen zu Lernmöglichkeiten zu sorgen, wird größeres Augenmerk darauf gelegt, dass Ressourcen in Bereiche fließen, in denen sie am meisten zur Steigerung von Lehr‑ und Lernerfolgen beitragen können. Eine gerechte Verteilung der schulischen Ressourcen setzt voraus, dass Länder sowohl dem Aspekt der horizontalen Gerechtigkeit (Zuteilung gleich vieler Ressourcen für vergleichbare Bildungsangebote) als auch der vertikalen Gerechtigkeit (Zuteilung unterschiedlich vieler Ressourcen für Schülergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen) Rechnung tragen. Darüber hinaus sollte nicht vergessen werden, dass Effizienzsteigerung und die Förderung von Bildungsgerechtigkeit bei der Ressourcenallokation Hand in Hand gehen können. Sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Bedürfnissen und unterschiedlichem Hintergrund von einem frühen Alter an Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung haben, kann z.B. ein wirksames Instrument sein, um systemische Ineffizienzen zu verringern.

Kapitel 2, Governing School Funding, beschreibt die verschiedenen Stellen, die in den untersuchten OECD‑Ländern an der Bereitstellung, Verwaltung und Allokation von Schulressourcen beteiligt sind, und analysiert, wie die Beziehungen zwischen diesen Stellen organisiert sind. Da die Schulsysteme komplexer geworden und zunehmend durch eine Mehrebenen‑Governance gekennzeichnet sind, ist eine wachsende Zahl von Akteuren, darunter verschiedene Ebenen der Schulverwaltung, die Schulen selbst und private Anbieter, mit der Schulfinanzierung befasst. Im Durchschnitt der OECD‑Länder stellen die Zentralregierungen zwar weiterhin den Großteil der finanziellen Ressourcen für die Schulen bereit, die Verwendung dieser Mittel liegt aber in der Verantwortung eines immer breiteren Spektrums von Akteuren. In vielen Ländern wird die Governance der Schulfinanzierung durch eine zunehmende fiskalische Dezentralisierung, eine große Verantwortung der Schulen in Budgetfragen und eine Ausweitung der öffentlichen Finanzierung von Privatschulen bestimmt. Diese Entwicklungen bringen neue Chancen und Herausforderungen für die Schulfinanzierungspolitik mit sich und müssen von adäquaten institutionellen Regelungen begleitet werden. Um eine effektive Schulfinanzierung zu fördern und negative Effekte auf die Bildungsgerechtigkeit in einem sich verändernden Governance‑Kontext zu vermeiden, wird empfohlen, dass Reformen darauf abzielen sollten, eine gute Abstimmung der Aufgaben und Zuständigkeiten in dezentralisierten Finanzierungssystemen sicherzustellen, die Voraussetzungen für eine effektive Haushaltsführung auf Schulebene zu schaffen und einen geeigneten Rechtsrahmen für die öffentliche Finanzierung privater Anbieter zu entwickeln.

Kapitel 3, Distributing School Funding, gibt einen Überblick darüber, wie die finanziellen Ressourcen in den untersuchten OECD‑Ländern auf die verschiedenen Verwaltungsebenen und Schulen verteilt werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Gestaltung wirksamer Verteilungsmechanismen für die Finanzierung der laufenden Kosten und Investitionsausgaben. Dabei werden grundlegende Fragen erörtert, die zur Konzeption eines Ressourcenverteilungsmodells geklärt werden müssen. Es wird festgestellt, dass gut konzipierte Finanzierungsformeln ein besonders wirksames Instrument sind, um die Mittel für laufende Ausgaben auf transparente und effiziente Weise zu verteilen. Da solche Formeln Gewichtungskoeffizienten zur Verteilung zusätzlicher Mittel an bestimmte Schulkategorien enthalten, können sie auch bei der Ausrichtung der Ressourcenverteilung an bildungspolitischen Prioritäten, wie z.B. der Förderung einer größeren Bildungsgerechtigkeit eine wichtige Rolle spielen. Unabhängig vom Verteilungsmechanismus sollte die zur Ermittlung unterschiedlicher Ressourcenbedürfnisse verwendete Methode Gegenstand regelmäßiger Überprüfungen sein und sich auf nationale Forschungsarbeiten, verlässliche Daten und transparente Kriterien stützen. Es wird empfohlen, dass die Länder ein stabiles, der Öffentlichkeit bekanntes System zur Verteilung öffentlicher Mittel für die Schulen schaffen, bei der Aufstellung von Finanzierungsformeln zur Ressourcenverteilung eine Reihe von Leitsätzen befolgen und nach wirksamen Methoden suchen, um mit Hilfe von Schulfinanzierungsmechanismen die Bildungsgerechtigkeit zu fördern.

Kapitel 4, Planning the Use of School Funding, befasst sich mit den Praktiken und Verfahren, die in den untersuchten OECD‑Ländern für die Planung des Einsatzes von Schulressourcen angewandt werden. Es analysiert, wie eine effektive Planung und Budgetierung zu einer größeren Ressourceneffizienz und zur Ausrichtung der Ausgaben auf Politikziele beitragen können. Die Aufstellung von Bildungsbudgets ist zunehmend in mehrjährige Planungsprozesse eingebunden, die den zuständigen Stellen dabei helfen können, sachkundige und tragfähige Haushaltsentscheidungen zu treffen, und ihnen zusätzliche Sicherheit bei längerfristigen Investitionen bieten. Allerdings wird festgestellt, dass mehrjährige Ausgabenpläne nicht immer hinreichend mit strategischen Zielsetzungen und Prioritäten verknüpft sind. Von der zentralen staatlichen Ebene bis hin zu den einzelnen Schulen sollten bei der Planung der Bildungsressourcen Forschungs‑ und Evaluierungsergebnisse sowie strategische Ziele berücksichtigt werden, um Orientierungen für den Planungsprozess zu geben und eine möglichst effektive und gerechte Ressourcenverwendung zu gewährleisten. Die Erhöhung der Kapazitäten zur Nutzung von Evaluierungs‑, Monitoring‑ und Forschungsergebnissen bei der Haushaltsaufstellung ist daher von zentraler Bedeutung, um die Wirksamkeit der Bildungsausgaben zu steigern. Die Planung von Bildungsbudgets sollte zudem flexibel genug sein, um neuen Prioritäten und unvorhergesehenen Umständen Rechnung zu tragen, und sollte Anreize zur Effizienzsteigerung schaffen, z.B. durch transparente Regelungen für den Übertrag nicht verwendeter Mittel.

Kapitel 5, Evaluating the Use of School Funding, analysiert, wie die Evaluierung und das Monitoring der Schulfinanzierung dazu dienen können, Entscheidungsträger zur Rechenschaft zu ziehen, den Einsatz der Ressourcen transparent zu gestalten und ihre effiziente und gerechte Nutzung zu gewährleisten. Die Verfahren zur Evaluierung des Einsatzes der Finanzmittel umfassen die Rechnungslegung, Finanzberichterstattung, interne Steuerung und Kontrolle, externe Audits sowie individuelles Performance Management. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Aktivitäten sind ein zuverlässiges Daten‑ und Informationsmanagement sowie geeignete Indikatorrahmen und Benchmarksysteme. Anstatt nur auf die Einhaltung der geltenden Regeln ausgerichtet zu sein, sollten dieseSysteme in der Lage sein, verwendete Ressourcen zu den entsprechenden Bildungsprozessen und ‑ergebnissen in Beziehung zu setzen, wobei es den besonderen Herausforderungen der Evaluierung von Effizienz und Ergebnissen im Bildungsbereich Rechnung zu tragen gilt. Politikmaßnahmen und Programme sollten Folgenabschätzungen unterzogen werden, und deren Ergebnisse sollten der strategischen Haushaltsplanung zugrunde gelegt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt in zunehmend komplexen Governance‑Systemen besteht darin, eine angemessene Rechenschaftspflicht und Transparenz sicherzustellen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Rechenschaftspflicht und Vertrauen herzustellen. Vor allem auf lokaler und auf Schulebene sollte die Bereitstellung von Informationen über den Ressourceneinsatz von Schritten begleitet werden, die den damit verbundenen Verwaltungsaufwand mindern. Eine erfolgreiche Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderung kann sein, die vertikale Rechenschaftspflicht durch Berichterstattung und Evaluierung um horizontale und Bottom‑up‑Formen der Rechenschaftspflicht unter Einbeziehung betroffener Akteure zu ergänzen. Des Weiteren wird betont, dass es notwendig ist, Ungerechtigkeiten beim Ressourceneinsatz offenzulegen und zu überwachen, wie sie sich auf die Bildungsergebnisse sozioökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler auswirken.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

OECD

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© OECD (2017), The Funding of School Education: Connecting Resources and Learning, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264276147-en

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