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Der Steuerkeil für einen alleinstehenden Durchschnittsverdiener belief sich 2018 im
OECD‑Durchschnitt auf 36,1%. Dies stellt eine Verringerung um 0,16 Prozentpunkte gegenüber
2017 und den vierten jährlichen Rückgang in Folge dar. Der Steuerkeil misst die Differenz
zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst, der dem Arbeitnehmer
bleibt. Er ergibt sich aus der Summe der Einkommensteuern sowie der Arbeitgeber‑ und
Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung abzüglich erhaltener Transferzahlungen
im Verhältnis zu den Gesamtarbeitskosten des Arbeitgebers.
Dass der Steuerkeil für Alleinstehende 2018 im OECD‑Durchschnitt abnahm, war vor allem
durch einen starken Rückgang in vier Ländern bedingt. In fast zwei Dritteln der OECD‑Länder
wurde dagegen ein geringfügiger Anstieg verzeichnet. Die vier Länder, in denen sich
der Steuerkeil deutlich verringerte, waren Estland (‑2,54 Prozentpunkte), die Vereinigten
Staaten (‑2,19 Prozentpunkte), Ungarn (‑1,11 Prozentpunkte) und Belgien (‑1,09 Prozentpunkte).
In Estland und den Vereinigten Staaten war die Verringerung auf Einkommensteuerreformen,
in Ungarn und Belgien auf eine Senkung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung
zurückzuführen.
Trotz des im OECD‑Durchschnitt verzeichneten Rückgangs war 2018 in 22 OECD‑Ländern
eine geringfügige Vergrößerung des Steuerkeils für den alleinstehenden Durchschnittsverdiener
zu beobachten. Allerdings betrug der Anstieg in keinem Land mehr als ½ Prozentpunkt.
Neben den vier stärksten Rückgängen in Estland, den Vereinigten Staaten, Ungarn und
Belgien wurden 2018 in zehn weiteren OECD‑Ländern leichte Verringerungen des Steuerkeils
für Durchschnittsverdiener festgestellt. Diese beliefen sich auf weniger als 1 Prozentpunkt.
Der Steuerkeil für Alleinverdienerfamilien blieb im OECD‑Durchschnitt mit 26,6% gegenüber
2017 unverändert. In 16 OECD‑Ländern nahm der Steuerkeil für Alleinverdienerfamilien
2018 ab. Den stärksten Rückgang verzeichneten Neuseeland (4,52 Prozentpunkte), Litauen
(2,50 Prozentpunkte), die Vereinigten Staaten und Estland (jeweils 2,41 Prozentpunkte)
sowie Ungarn (1,13 Prozentpunkte), Belgien (1,09 Prozentpunkte) und Griechenland (1,08
Prozentpunkte). In Chile blieb der Steuerkeil für diesen Haushaltstyp unverändert,
während er in den anderen 19 OECD‑Ländern stieg. Mit Ausnahme Polens (wo sich der
Steuerkeil durch niedrigere Kindergeldzahlungen um 10,33 Prozentpunkte vergrößerte)
wies kein Land einen Anstieg um mehr als 1 Prozentpunkt auf.
In einem Sonderkapitel des Berichts wird die Besteuerung des alleinstehenden Medianverdieners
in den OECD‑Ländern untersucht. Der Medianverdienst stellt angesichts der unterschiedlichen
Lohnverteilung in den OECD‑Ländern eine einheitlichere Vergleichsbasis dar als der
Durchschnittsverdienst, ist aber aufgrund mangelnder Daten schwierig zu berechnen.
Der Verdienst des Medianlohnbeziehers belief sich 2017 im OECD‑Raum auf 80,8% des
Durchschnittsverdiensts. Dementsprechend war auch die Steuer‑ und Abgabenbelastung
für den Medianverdiener niedriger. Sie betrug 34,3% der Arbeitskosten, während sie
für den Durchschnittsverdiener bei 36,2% lag. Obwohl der Steuerkeil für Medianverdiener
in allen OECD‑Ländern außer Chile und Ungarn niedriger ist als der Steuerkeil für
Durchschnittsverdiener, ist die Differenz in den meisten Ländern nicht signifikant.
Wichtigste Ergebnisse
Der Steuerkeil verkleinerte sich im OECD‑Durchschnitt zwischen 2017 und 2018
Im OECD‑Durchschnitt belief sich die Belastung des Faktors Arbeit mit Einkommensteuern
sowie Arbeitgeber‑ und Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung 2018 auf 36,1%,
was einem Rückgang um 0,16 Prozentpunkte entspricht.
Den größten durchschnittlichen Steuerkeil für kinderlose Alleinstehende, deren Arbeitsentgelt
dem Durchschnittsverdienst in ihrem Land entspricht, wies 2018 Belgien (52,7%) auf,
gefolgt von Deutschland (49,5%), Italien (47,9%), Frankreich (47,6%) und Österreich
(47,6%). Am kleinsten war der Steuerkeil in Chile (7%), Neuseeland (18,4%) und Mexiko
(19,7%).
Der Steuerkeil vergrößerte sich zwischen 2017 und 2018 in 22 von 36 Ländern und ging
in 14 Ländern zurück. In vier Ländern schrumpfte der Steuerkeil um mehr als 1 Prozentpunkt
(siehe weiter oben), während in zehn weiteren Ländern ein geringerer Rückgang verzeichnet
wurde. In keinem Land kam es zu einem Anstieg um mehr als 0,5 Prozentpunkte. Am stärksten
erhöhte sich die Belastung in Korea (0,49 Prozentpunkte).
Für Familien mit Kindern lag der durchschnittliche Steuerkeil 2018 bei 26,6%
Der größte Steuerkeil für Alleinverdienerpaare mit zwei Kindern und Durchschnittsverdienst
wurde 2018 in Frankreich (39,4%) und Italien (39,1%) verzeichnet. In Belgien, Finnland,
Griechenland, Österreich, Schweden und der Türkei lag er zwischen 37% und 38%. Am
geringsten war er in Neuseeland (1,9%), gefolgt von Chile (7,0%) und der Schweiz (9,8%).
Die stärkste Zunahme des Steuerkeils für diesen Haushaltstyp wurde zwischen 2017 und
2018 in Polen (10,33 Prozentpunkte) festgestellt. Den deutlichsten Rückgang wiesen
Neuseeland (4,52 Prozentpunkte), Litauen (2,50 Prozentpunkte) sowie Estland und die
Vereinigten Staaten (jeweils 2,41 Prozentpunkte) auf.
Der Steuerkeil für Alleinverdienerpaare mit Kindern ist in fast allen OECD‑Ländern
kleiner als für kinderlose Alleinstehende. Die einzigen Ausnahmen sind Chile und Mexiko,
wo die Belastung für beide Haushaltstypen gleich hoch ist. In Belgien, Deutschland,
Irland, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Slowenien und der Tschechischen Republik entspricht
der Unterschied mehr als 15% der Arbeitskosten.
Besteuerung alleinstehender Medianverdiener im Jahr 2017 (Sonderkapitel)
Im OECD‑Durchschnitt war der Steuerkeil für den alleinstehenden Medianverdiener 2017
um 2,0 Prozentpunkte geringer als der Steuerkeil für den alleinstehenden Durchschnittsverdiener
(34,3% gegenüber 36,2%, wobei die Abweichung auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen
ist).
Am größten war der durchschnittliche Steuerkeil für Medianverdiener 2017 in Belgien
mit 52,0%, am kleinsten mit 7% in Chile. In 21 Ländern lag er zwischen 30% und 45%.
Der Großteil (94,0%) der Differenz, die 2017 zwischen dem Steuerkeil des Medianverdieners
und dem des Durchschnittsverdieners im OECD‑Durchschnitt festgestellt wurde, war durch
niedrigere Einkommensteuern bedingt. In sechs Ländern spielten geringere Arbeitgeberbeiträge
zur Sozialversicherung eine Rolle.
Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.
Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD
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deren
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