1887

OECD Multilingual Summaries

Taxing Wages 2019

Summary in German

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Besteuerung der Arbeit 2019

Zusammenfassung in Deutsch

Der Steuerkeil für einen alleinstehenden Durchschnittsverdiener belief sich 2018 im OECD‑Durchschnitt auf 36,1%. Dies stellt eine Verringerung um 0,16 Prozentpunkte gegenüber 2017 und den vierten jährlichen Rückgang in Folge dar. Der Steuerkeil misst die Differenz zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst, der dem Arbeitnehmer bleibt. Er ergibt sich aus der Summe der Einkommensteuern sowie der Arbeitgeber‑ und Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung abzüglich erhaltener Transferzahlungen im Verhältnis zu den Gesamtarbeitskosten des Arbeitgebers.

Dass der Steuerkeil für Alleinstehende 2018 im OECD‑Durchschnitt abnahm, war vor allem durch einen starken Rückgang in vier Ländern bedingt. In fast zwei Dritteln der OECD‑Länder wurde dagegen ein geringfügiger Anstieg verzeichnet. Die vier Länder, in denen sich der Steuerkeil deutlich verringerte, waren Estland (‑2,54 Prozentpunkte), die Vereinigten Staaten (‑2,19 Prozentpunkte), Ungarn (‑1,11 Prozentpunkte) und Belgien (‑1,09 Prozentpunkte). In Estland und den Vereinigten Staaten war die Verringerung auf Einkommensteuerreformen, in Ungarn und Belgien auf eine Senkung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung zurückzuführen.

Trotz des im OECD‑Durchschnitt verzeichneten Rückgangs war 2018 in 22 OECD‑Ländern eine geringfügige Vergrößerung des Steuerkeils für den alleinstehenden Durchschnittsverdiener zu beobachten. Allerdings betrug der Anstieg in keinem Land mehr als ½ Prozentpunkt. Neben den vier stärksten Rückgängen in Estland, den Vereinigten Staaten, Ungarn und Belgien wurden 2018 in zehn weiteren OECD‑Ländern leichte Verringerungen des Steuerkeils für Durchschnittsverdiener festgestellt. Diese beliefen sich auf weniger als 1 Prozentpunkt.

Der Steuerkeil für Alleinverdienerfamilien blieb im OECD‑Durchschnitt mit 26,6% gegenüber 2017 unverändert. In 16 OECD‑Ländern nahm der Steuerkeil für Alleinverdienerfamilien 2018 ab. Den stärksten Rückgang verzeichneten Neuseeland (4,52 Prozentpunkte), Litauen (2,50 Prozentpunkte), die Vereinigten Staaten und Estland (jeweils 2,41 Prozentpunkte) sowie Ungarn (1,13 Prozentpunkte), Belgien (1,09 Prozentpunkte) und Griechenland (1,08 Prozentpunkte). In Chile blieb der Steuerkeil für diesen Haushaltstyp unverändert, während er in den anderen 19 OECD‑Ländern stieg. Mit Ausnahme Polens (wo sich der Steuerkeil durch niedrigere Kindergeldzahlungen um 10,33 Prozentpunkte vergrößerte) wies kein Land einen Anstieg um mehr als 1 Prozentpunkt auf.

In einem Sonderkapitel des Berichts wird die Besteuerung des alleinstehenden Medianverdieners in den OECD‑Ländern untersucht. Der Medianverdienst stellt angesichts der unterschiedlichen Lohnverteilung in den OECD‑Ländern eine einheitlichere Vergleichsbasis dar als der Durchschnittsverdienst, ist aber aufgrund mangelnder Daten schwierig zu berechnen. Der Verdienst des Medianlohnbeziehers belief sich 2017 im OECD‑Raum auf 80,8% des Durchschnittsverdiensts. Dementsprechend war auch die Steuer‑ und Abgabenbelastung für den Medianverdiener niedriger. Sie betrug 34,3% der Arbeitskosten, während sie für den Durchschnittsverdiener bei 36,2% lag. Obwohl der Steuerkeil für Medianverdiener in allen OECD‑Ländern außer Chile und Ungarn niedriger ist als der Steuerkeil für Durchschnittsverdiener, ist die Differenz in den meisten Ländern nicht signifikant.

Wichtigste Ergebnisse

Der Steuerkeil verkleinerte sich im OECD‑Durchschnitt zwischen 2017 und 2018

  • Im OECD‑Durchschnitt belief sich die Belastung des Faktors Arbeit mit Einkommensteuern sowie Arbeitgeber‑ und Arbeitnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung 2018 auf 36,1%, was einem Rückgang um 0,16 Prozentpunkte entspricht.
  • Den größten durchschnittlichen Steuerkeil für kinderlose Alleinstehende, deren Arbeitsentgelt dem Durchschnittsverdienst in ihrem Land entspricht, wies 2018 Belgien (52,7%) auf, gefolgt von Deutschland (49,5%), Italien (47,9%), Frankreich (47,6%) und Österreich (47,6%). Am kleinsten war der Steuerkeil in Chile (7%), Neuseeland (18,4%) und Mexiko (19,7%).
  • Der Steuerkeil vergrößerte sich zwischen 2017 und 2018 in 22 von 36 Ländern und ging in 14 Ländern zurück. In vier Ländern schrumpfte der Steuerkeil um mehr als 1 Prozentpunkt (siehe weiter oben), während in zehn weiteren Ländern ein geringerer Rückgang verzeichnet wurde. In keinem Land kam es zu einem Anstieg um mehr als 0,5 Prozentpunkte. Am stärksten erhöhte sich die Belastung in Korea (0,49 Prozentpunkte).

Für Familien mit Kindern lag der durchschnittliche Steuerkeil 2018 bei 26,6%

  • Der größte Steuerkeil für Alleinverdienerpaare mit zwei Kindern und Durchschnittsverdienst wurde 2018 in Frankreich (39,4%) und Italien (39,1%) verzeichnet. In Belgien, Finnland, Griechenland, Österreich, Schweden und der Türkei lag er zwischen 37% und 38%. Am geringsten war er in Neuseeland (1,9%), gefolgt von Chile (7,0%) und der Schweiz (9,8%).
  • Die stärkste Zunahme des Steuerkeils für diesen Haushaltstyp wurde zwischen 2017 und 2018 in Polen (10,33 Prozentpunkte) festgestellt. Den deutlichsten Rückgang wiesen Neuseeland (4,52 Prozentpunkte), Litauen (2,50 Prozentpunkte) sowie Estland und die Vereinigten Staaten (jeweils 2,41 Prozentpunkte) auf.
  • Der Steuerkeil für Alleinverdienerpaare mit Kindern ist in fast allen OECD‑Ländern kleiner als für kinderlose Alleinstehende. Die einzigen Ausnahmen sind Chile und Mexiko, wo die Belastung für beide Haushaltstypen gleich hoch ist. In Belgien, Deutschland, Irland, Kanada, Luxemburg, Neuseeland, Slowenien und der Tschechischen Republik entspricht der Unterschied mehr als 15% der Arbeitskosten.

Besteuerung alleinstehender Medianverdiener im Jahr 2017 (Sonderkapitel)

  • Im OECD‑Durchschnitt war der Steuerkeil für den alleinstehenden Medianverdiener 2017 um 2,0 Prozentpunkte geringer als der Steuerkeil für den alleinstehenden Durchschnittsverdiener (34,3% gegenüber 36,2%, wobei die Abweichung auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen ist).
  • Am größten war der durchschnittliche Steuerkeil für Medianverdiener 2017 in Belgien mit 52,0%, am kleinsten mit 7% in Chile. In 21 Ländern lag er zwischen 30% und 45%.
  • Der Großteil (94,0%) der Differenz, die 2017 zwischen dem Steuerkeil des Medianverdieners und dem des Durchschnittsverdieners im OECD‑Durchschnitt festgestellt wurde, war durch niedrigere Einkommensteuern bedingt. In sechs Ländern spielten geringere Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung eine Rolle.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

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© OECD (2019), Taxing Wages 2019, OECD Publishing.
doi: 10.1787/tax_wages-2019-en

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