1887

OECD Multilingual Summaries

The Cost of Air Pollution

Health Impacts of Road Transport

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264210448-en

Die Kosten der Luftverschmutzung

Gesundheitsfolgen des Straßenverkehrs

Zusammenfassung in Deutsch

Außenluftverschmutzung tötet weltweit pro Jahr mehr als drei Millionen Menschen und verursacht bei vielen weiteren Menschen Gesundheitsprobleme von Asthma bis Herzerkrankungen. Die durch den Verlust an Menschenleben und durch Krankheit verursachten Kosten werden im OECD‑Raum sowie in der Volksrepublik China und in Indien auf insgesamt 3,5 Bill. US‑$ jährlich geschätzt, und die Tendenz ist zunehmend. Aber welcher Anteil der durch diese Todesfälle und Gesundheitsprobleme verursachten Kosten entfällt auf Umweltbelastungen durch Pkw, Lkw und Motorräder auf unseren Straßen? Vorläufige Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass der Straßenverkehr in den OECD‑Ländern wahrscheinlich für etwa die Hälfte der Gesamtkosten in Höhe von 1,7 Bill. US‑$ verantwortlich ist.

In den OECD‑Ländern ist die Luftverschmutzung in den letzten Jahren unter dem Einfluss strengerer Emissionskontrollen bei Fahrzeugen zurückgegangen, in China und Indien hat sie dagegen zugenommen, da das Wachstum des Verkehrsaufkommens stärker war als die Verschärfung der Emissionsgrenzwerte. Die in vielen Ländern u.a. zur Bekämpfung des Klimawandels vollzogene Umstellung auf umweltschädlichere Dieselfahrzeuge hat zu einer Erhöhung der Umweltbelastungen geführt und droht, den Abwärtstrend der straßenverkehrsbedingten Emissionen in den OECD‑Ländern zu stoppen.

In dem Fünfjahreszeitraum von 2005 bis 2010 stieg die Zahl der durch Außenluftverschmutzung verursachten vorzeitigen Todesfälle weltweit um insgesamt rd. 4% – wobei eine Verbesserung im OECD‑Raum durch eine größere Verschlechterung in der übrigen Welt zunichtegemacht wurde.

Diese Zahlen, die auf neuen Technologien zur Messung von Umweltbelastungen und verbesserten Analysen von Gesundheitsdaten basieren, sind wesentlich höher als die Zahlen aus früheren Studien über durch Luftverschmutzung verursachte vorzeitige Todesfälle und Krankheiten. Die Berechnung der wirtschaftlichen Kosten dieser Gesundheitsfolgen und des Anteils, der auf straßenverkehrsbedingte Luftverschmutzung zurückzuführen ist, erfordert eine Schätzung der durch den Verlust an Menschenleben oder im Fall von Krankheit durch den Verlust an Lebensqualität verursachten Kosten. Für die Berechnung der durch den Verlust an Menschenleben verursachten Kosten gibt es eine Standardmethode, bei den durch Gesundheitsschäden verursachten Kosten ist dies jedoch nicht der Fall. Um die Gesundheitsschäden (Morbidität) zu berücksichtigen, wird deshalb in dieser Studie auf der Basis der in neueren Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse ein Betrag von 10% auf die Mortalitätskosten aufgeschlagen.

Die Folgen der Luftverschmutzung für die Gesundheit und die damit verbundenen wirtschaftlichen Kosten können heute besser berechnet werden. Die verfügbaren Daten und Berechnungsmethoden deuten darauf hin, dass in den OECD‑Ländern rd. 50% dieser Kosten auf den Straßenverkehr zurückzuführen sind, wenngleich noch weitere Arbeiten erforderlich sind, um robuste Berechnungen für den genauen Anteil des Straßenverkehrs zu ermöglichen.

Wichtigste Ergebnisse

  • Die Zahl der auf Außenluftverschmutzung zurückzuführenden Todesfälle ist in den OECD‑Ländern von 2005 bis 2010 um rd. 4% zurückgegangen, die Zahl der verlorenen Lebensjahre ist jedoch noch stärker gesunken. Während 20 der 34 OECD‑Länder Fortschritte erzielt haben, ist dies bei 14 Ländern allerdings nicht der Fall.
  • In China stieg die Zahl der durch Außenluftverschmutzung verursachten Todesfälle um rd. 5%, obwohl die Zahl der verlorenen Lebensjahre nur um etwa 0,5% zugenommen hat. China ist es offensichtlich gelungen, den Anstieg der durch Luftverschmutzung verursachten Gesundheitsfolgen zu verlangsamen, da eine Reduzierung der Umweltbelastungen einen größeren Effekt auf die Zahl der verlorenen Lebensjahre als auf die Zahl der Todesfälle hat.
  • In Indien stieg die Zahl der Todesfälle um rd. 12% und die Zahl der verlorenen Lebensjahre um etwa 3%. Die Zahl der Todesfälle ist in Indien zwar nur gut halb so hoch wie in China, der Trend steigt in Indien aber schneller.
  • Die Kosten der durch Außenluftverschmutzung verursachten Gesundheitsfolgen – Todesfälle und Krankheiten – beliefen sich 2010 in den OECD‑Ländern auf rd. 1,7 Bill. US‑$. Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass rd. 50% dieser Kosten, d.h. fast 1 Bill. US‑$, auf den Straßenverkehr entfallen.
  • Der besten verfügbaren Schätzung zufolge sind die wirtschaftlichen Kosten der durch Außenluftverschmutzung verursachten Gesundheitsfolgen in China und Indien zusammengenommen höher als im OECD‑Raum insgesamt – rd. 1,4 Bill. US‑$ in China und rd. 0,5 Bill. US‑$ in Indien im Jahr 2010. Das vorliegende Datenmaterial reicht nicht aus, um den Anteil des Straßenverkehrs an diesen Zahlen zu schätzen, aber selbst wenn er unter 50% liegen sollte, stellt er ohne Zweifel eine große Belastung dar.

Wichtigste Empfehlungen

  • Eine belastbare Berechnung der wirtschaftlichen Kosten der Gesundheitsfolgen muss auf ökonomischen Grundprinzipien basieren. Das bedeutet, dass die Standardmethode zur Berechnung der Mortalitätskosten – der Wert eines statistischen Menschenlebens (VSL), der daraus abgeleitet wird, wie viel eine Person für die individuelle Sterberisikoreduktion zu zahlen bereit ist –, weiter verwendet werden sollte.
  • Annähernde Schätzungen lassen darauf schließen, dass die Mortalitätskosten um 10% höher anzusetzen sind, wenn die Morbiditätskosten berücksichtigt werden, es sind jedoch noch weitere Arbeiten erforderlich, um eine Standardmethode für die Berechnung der Morbiditätskosten zu entwickeln, die mit der Standardmethode für die Berechnung der Mortalitätskosten übereinstimmt.
  • Eine belastbare Berechnung der wirtschaftlichen Kosten der durch Luftverschmutzung verursachten Gesundheitsfolgen muss sich auf die neuen epidemiologischen Erkenntnisse stützen, die durch die in letzter Zeit erzielten Innovationen im Bereich der Monitoring‑ und Modellierungstechnik ermöglicht wurden.
  • Eine belastbare Berechnung der wirtschaftlichen Kosten der durch straßenverkehrsbedingte Luftverschmutzung verursachten Gesundheitsfolgen muss sich auf sektorspezifische Erkenntnisse stützen, die mit der neuesten epidemiologischen Evidenz in Einklang stehen. Dies erfordert eine Aktualisierung der sektorspezifischen Evidenzbasis. In der Zwischenzeit können nur annähernde Schätzungen des Anteils des Straßenverkehrs an den Gesamtkosten vorgelegt werden.
  • Die Regierungen sollten einen effektiven Regulierungsrahmen gewährleisten, insbesondere strenge Fahrzeugnormen. Angesichts der Höhe der wirtschaftlichen Kosten der durch Luftverschmutzung verursachten Gesundheitsfolgen könnte der Nutzen einer Reduzierung dieser Belastung durchaus größer sein als die monetären Kosten, die durch Investitionen in ambitioniertere Programme zur Verringerung der Schadstoffbelastung entstehen.
  • Die Regierungen sollten darüber hinaus ihre politischen Entscheidungsprozesse überdenken, z.B. in Bezug auf die Einführung regulatorischer und steuerrechtlicher Bestimmungen, die die Umstellung auf Dieselfahrzeuge begünstigt haben. Es ist ferner dringend erforderlich, sich die Frage zu stellen, weshalb es dem politischen Entscheidungsprozess bisher nicht gelungen ist, Maßnahmen durchzusetzen, z.B. in Bezug auf den öffentlichen Verkehr, die die Luftverschmutzung hätten reduzieren können – und wie dies in Zukunft behoben werden kann.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

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© OECD (2014), The Cost of Air Pollution: Health Impacts of Road Transport, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264210448-en

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