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OECD Multilingual Summaries

OECD Skills Outlook 2013. First Results from the Survey of Adult Skills

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264204256-en

OECD Skills Outlook 2013. Erste Ergebnisse der Erhebung über die Fähigkeiten und Fertigkeiten Erwachsener

Zusammenfassung in Deutsch

Die technologische Revolution, die in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts einsetzte, wirkt sich im 21. Jahrhundert auf nahezu alle Aspekte unseres Lebens aus: von der Art und Weise, wie wir mit unseren Freunden und Angehörigen kommunizieren, über unsere Einkaufsgewohnheiten bis hin zu wie und wo wir arbeiten. Raschere und effizientere Transport‑ und Kommunikationsdienste haben dafür gesorgt, dass sich Menschen, Waren, Dienstleistungen und Kapital leichter um die ganze Welt bewegen können, was zur Globalisierung der Volkswirtschaften geführt hat. Dieser soziale und wirtschaftliche Wandel hat wiederum auch eine Veränderung der Nachfrage nach Kompetenzen zur Folge gehabt. In dem Maße, wie die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe sowie bestimmte Aufgaben, die von geringqualifizierten Arbeitskräften wahrgenommen werden, zunehmend automatisiert werden, sinkt der Bedarf an kognitiven Routinekompetenzen und handwerklichen Fertigkeiten, wohingegen die Nachfrage nach Kompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung sowie anderen anspruchsvollen kognitiven und interpersonellen Kompetenzen zunimmt. Zusätzlich zur Beherrschung der berufsspezifischen Kompetenzen benötigen Arbeitskräfte im 21. Jahrhundert darüber hinaus eine Reihe von Kompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung sowie verschiedene allgemeine Kompetenzen, u.a. in den Bereichen interpersonelle Kommunikation, Selbstmanagement und Lernfähigkeit, damit sie den Unwägbarkeiten eines sich rasch verändernden Arbeitsmarkts standhalten können.

Die Erhebung über die Fähigkeiten und Fertigkeiten Erwachsener (PIAAC) wurde so konzipiert, dass sie Erkenntnisse über die Verfügbarkeit mancher dieser Schlüsselkompetenzen in der Gesellschaft liefert, ebenso wie über die Art und Weise, wie diese am Arbeitsplatz und zu Hause eingesetzt werden. Sie misst unmittelbar den Leistungsstand in verschiedenen Kompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung – nämlich in Lesekompetenz, in alltagsmathematischer Kompetenz und in technologiebasierter Problemlösekompetenz. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Ergebnisse beschrieben.

Was Erwachsene in Lesekompetenz, alltagsmathematischer Kompetenz und technologiebasierter Problemlösekompetenz können

  • In den meisten Ländern gibt es einen großen Anteil an Erwachsenen, die auf den Kompetenzskalen Lesekompetenz und Alltagsmathematische Kompetenz nur die unteren Kompetenzstufen erreichen. In den an der Untersuchung beteiligten Ländern verfügen zwischen 4,9% und 27,7% der Erwachsenen lediglich über das niedrigste Lesekompetenzniveau, und 8,1% bis 31,7% erreichen in alltagsmathematischer Kompetenz lediglich die niedrigsten Kompetenzstufen.
  • In vielen Ländern ist der Anteil der Bevölkerung hoch, der keine Erfahrung im Bereich der Informations‑ und Kommunikationstechnologien (IKT) besitzt bzw. dem die Grundkompetenzen fehlen, um solche Technologien für zahlreiche Tätigkeiten des Alltags einzusetzen. Er reicht von unter 7% der 16‑ bis 65‑Jährigen in den Niederlanden, Norwegen und Schweden bis rd. 23% oder höher in Italien, Korea, Polen, der Slowakischen Republik und Spanien. Selbst unter Erwachsenen mit Computerkenntnissen erreichten die meisten auf der Skala Technologiebasierte Problemlösekompetenz lediglich die niedrigste Kompetenzstufe.
  • Nur zwischen 2,9% und 8,8% der Erwachsenen erreichten das höchste Kompetenzniveau auf der Skala Technologiebasierte Problemlösekompetenz.

Wie bestimmte soziodemografische Merkmale mit dem Kompetenzniveau zusammenhängen

  • Erwachsene mit Tertiärabschluss schneiden nach Berücksichtigung anderer Merkmale um durchschnittlich 36 Punkte – der Entsprechung von fünf Jahren formaler Schulbildung – besser ab als Erwachsene ohne Sekundarstufe‑II‑Abschluss.
  • Die Konstellation aus einer schlechten schulischen Erstausbildung und einem Mangel an Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Kompetenzen kann sich potenziell zu einem Teufelskreis ausweiten, in dem ein niedriges Kompetenzniveau zu weniger Möglichkeiten zur weiteren Ausbildung von Kompetenzen führt und umgekehrt.
  • Zuwanderer mit fremder Muttersprache weisen ein deutlich niedrigeres Kompetenzniveau in Lesekompetenz, alltagsmathematischer Kompetenz und technologiebasierter Problemlösekompetenz auf als im Inland geborene Erwachsene, deren als Kind erlernte Erst‑ oder Zweitsprache dieselbe ist wie die Testsprache, selbst nach Berücksichtigung anderer Faktoren.
  • Obwohl ältere Erwachsene im Allgemeinen ein niedrigeres Kompetenzniveau aufweisen als jüngere Generationen, weichen die altersbedingten Kompetenzunterschiede in den einzelnen Ländern erheblich voneinander ab, was darauf schließen lässt, dass Politikmaßnahmen und andere Umstände den Effekt der Faktoren abschwächen können, die für den ansonsten negativen Zusammenhang zwischen den Schlüsselkompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung und dem Alter verantwortlich sind.
  • Männer schneiden auf den Skalen Alltagsmathematische Kompetenz und Technologiebasierte Problemlösekompetenz besser ab als Frauen, allerdings ist der Abstand nicht groß und verringert sich nach Berücksichtigung anderer Merkmale weiter. Unter jüngeren Erwachsenen sind die geschlechtsspezifischen Leistungsunterschiede unerheblich.

Wie Kompetenzen am Arbeitsplatz eingesetzt werden

  • Die Nutzung der vorhandenen Kompetenzen am Arbeitsplatz wirkt sich auf eine Reihe von Arbeitsmarktphänomenen aus, darunter die Produktivität und das geschlechtsspezifische Lohngefälle.
  • Es ist nicht ungewöhnlich, dass kompetentere Arbeitskräfte ihre Kompetenzen am Arbeitsplatz weniger intensiv nutzen als Arbeitskräfte mit geringeren Kompetenzen, was darauf hindeutet, dass Diskrepanzen zwischen dem Kompetenzniveau und der Nutzung von Kompetenzen am Arbeitsplatz weit verbreitet sind.
  • Die berufliche Tätigkeit des Einzelnen steht stärker mit der Art und Weise im Zusammenhang, wie die betreffende Person ihre Kompetenzen am Arbeitsplatz einsetzt, als mit ihrem Bildungstand oder der Art ihres Arbeitsvertrags.
  • Etwa 21% der Arbeitskräfte sind für ihre Arbeitsstellen überqualifiziert und 13% sind unterqualifiziert, was einen deutlichen Effekt auf die Löhne und die Produktivität hat.

Wie Kompetenzen ausgebildet und bewahrt werden – und verloren gehen

  • Das Leistungsniveau in Lesekompetenz, alltagsmathematischer Kompetenz und technologiebasierter Problemlösekompetenz steht in engem Zusammenhang mit dem Alter, wobei der Höhepunkt im Alter von etwa 30 Jahren erreicht wird und das Kompetenzniveau danach stetig sinkt, wobei die ältesten Altersgruppen ein geringeres Kompetenzniveau aufweisen als die jüngsten. Der Leistungsrückgang im Lauf der Zeit hängt sowohl mit Unterschieden in Bezug auf Umfang und Qualität der Möglichkeiten zusammen, die die Einzelnen im Lauf ihres Lebens zur Ausbildung und Bewahrung ihrer Kompetenzen hatten (insbesondere, aber nicht ausschließlich, durch formale Fort‑ und Weiterbildung), als auch mit den Effekten der biologischen Alterung.
  • Auf Länderebene besteht ein klarer Zusammenhang zwischen dem Umfang der Teilnahme an organisierten Aktivitäten im Bereich der Erwachsenenbildung und dem durchschnittlichen Leistungsniveau in den Schlüsselkompetenzen im Bereich der Informationsverarbeitung.
  • Erwachsene, die sowohl bei als auch außerhalb ihrer Arbeit öfter mit Aktivitäten befasst sind, bei denen sie vermehrt ihre Lese‑ und Mathematikkompetenz sowie Informations‑ und Kommunikationstechnologien (IKT) einsetzen, verfügen über bessere Lesekompetenz, alltagsmathematische Kompetenz und Problemlösekompetenz, selbst nach Berücksichtigung des Bildungsstands. Die Beschäftigung mit entsprechenden Aktivitäten außerhalb des beruflichen Umfelds weist einen noch stärkeren Zusammenhang mit dem Leistungsniveau in den untersuchten Kompetenzen auf als die Beschäftigung mit ähnlichen Aktivitäten im Rahmen ihrer Arbeit.

Zusammenhang zwischen Kompetenzniveau und wirtschaftlichem und sozialem Wohlergehen

  • Das Leistungsniveau in Lesekompetenz, alltagsmathematischer Kompetenz und technologiebasierter Problemlösekompetenz steht in einem positiven und unabhängigen Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit der Erwerbstätigkeit und Beschäftigung sowie mit höheren Löhnen.
  • In allen Ländern geben Personen, die eine niedrigere Lesekompetenzstufe erreichen, mit größerer Wahrscheinlichkeit als Personen mit höherer Lesekompetenz an, dass ihr Gesundheitszustand schlecht ist, dass sie glauben, kaum einen Einfluss auf den politischen Prozess auszuüben, und dass sie sich nicht an Vereins‑ oder ehrenamtlichen Aktivitäten beteiligen. In den meisten Ländern ist das Vertrauen von Personen mit niedrigerem Kompetenzniveau in ihre Mitmenschen zudem mit größerer Wahrscheinlichkeit geringer.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

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© OECD (2013), OECD Skills Outlook 2013. First Results from the Survey of Adult Skills, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264204256-en

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