1887

OECD Multilingual Summaries

OECD Compendium of Agri-environmental Indicators

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264186217-en

OECD‑Handbuch der Agrarumweltindikatoren

Zusammenfassung in Deutsch

Die jüngsten Ergebnisse der Landwirtschaft im Umweltbereich lassen vielversprechende Anzeichen dafür erkennen, dass die Landwirtschaft in der Lage ist, künftige ökologische Herausforderungen zu meistern. Daten für die OECD‑Länder aus dem Zeitraum 1990‑2010 zeigen, dass beim Nährstoff‑, Pestizid‑, Energie‑ und Wassermanagement Verbesserungen erzielt wurden und dass sich der Einsatz dieser Vorleistungen je Produktionseinheit reduziert hat. Die besseren Umweltergebnisse waren auch ein Resultat der zunehmenden Verbreitung umweltfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken, wie z.B. konservierende Bodenbearbeitung, verbesserte Düngemittellagerung, Prüfungen des Nährstoffgehalts des Bodens und Tropfbewässerung.

Der Landwirtschaft kommt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Umwelt zu, was sich vor allem aus ihrem großen Land‑ und Wasserverbrauch erklärt, der im Kontrast zu ihrer wesentlich geringeren Bedeutung in der Gesamtwirtschaft steht (z.B. gemessen an ihrem Anteil an der Beschäftigung und am BIP). Es ist bekannt, dass die Landwirtschaft Umweltexternalitäten sowohl positiver Art (z.B. CO2‑Bindung) als auch negativer Art (z.B. Wasserverschmutzung) hat, die sich nicht im landwirtschaftlichen BIP niederschlagen, da es für diese Externalitäten wenig Märkte gibt. Der Wert/Preis dieser positiven und negativen Umweltexternalitäten der Landwirtschaft dürfte beträchtlich sein, derzeit liegen jedoch keine umfassenden monetären Evaluierungen dieser Nutzeffekte und Kosten vor.

Die positiven Zeichen einer verbesserten Umweltleistung sind z.T. darauf zurückzuführen, dass die Landwirte seit Anfang der 1990er Jahre bei ihren Entscheidungen größere Aufmerksamkeit auf Umweltbelange richten. Zuzuschreiben ist dies dem kombinierten Effekt strengerer Umweltauflagen, höherer Agrarumweltzahlungen, neuer Maßnahmen wie z.B. marktorientierter Instrumente und gemeinsamer Aktionen sowie von technischer Unterstützung und Fortschritten in der Forschung. Hinzu kam, dass die Verlangsamung des Wachstums der landwirtschaftlichen Produktion im Vergleich zu den 1990er Jahren, die in den meisten OECD‑Ländern zu beobachten war, in der Mehrzahl der Fälle mit einem tendenziellen Rückgang des Wachstums des Einsatzes landwirtschaftlicher Vorleistungen (Düngemittel, Pestizide, Energie, Wasser) sowie der Emissionen aus der Viehzucht (Ammoniak, Methan) verbunden war, durch den sich die Umweltqualität verbessert hat.

Die Gesamtsummen, die von den Steuerzahlern der OECD‑Länder an die landwirtschaftlichen Produzenten im Gegenzug für die Erzielung ökologischer Nutzeffekte und die Senkung der Umweltkosten transferiert wurden, sind seit Anfang der 1990er Jahre beträchtlich gestiegen und erreichen jährlich Milliardenhöhe, auch wenn keine genauen Schätzungen vorliegen. In welchem Umfang und auf welche Weise diese Haushaltszahlungen die Umweltergebnisse der Landwirtschaft der OECD‑Länder in den letzten zwanzig Jahren beeinflusst haben, lässt sich schwer bestimmen. Dies liegt daran, dass diese Zahlungen nur einer der Faktoren sind, die Veränderungen im Umweltbereich herbeiführen, denn auch Weiterentwicklungen in anderen Politikbereichen, wirtschaftliche Aspekte, technologische Entwicklungen, Knowhow, gesellschaftliche Erwartungen und die Umwelt selbst haben Einfluss auf die Ergebnisse der Landwirtschaft im Umweltbereich.

In manchen OECD‑Ländern fielen die bei der Verbesserung der Umweltleistung der Landwirtschaft erzielten Ergebnisse in einigen Regionen enttäuschend aus. Landwirte, politisch Verantwortliche und Akteure der Agrar‑/Lebensmittelkette müssen größere Anstrengungen unternehmen, um der Wasserverschmutzung und dem Rückgang der auf Agrarland brütenden Vogelpopulationen in diesen Regionen zu begegnen. Auch das absolute Niveau der Umweltschädigungen stellt nach wie vor eine Herausforderung dar, da von ihm in vielen Regionen der OECD‑Länder weiterhin starke Belastungen für die Umwelt ausgehen. Hohe Nährstoff‑ und Phosphorüberschüsse führen beispielsweise zu Boden‑, Wasser‑ und Luftverschmutzung, während ein überhöhter Pestizideinsatz Grundwasserverunreinigungen hervorruft.

Laut dem gemeinsamen Ausblick für die Agrarwirtschaft bis 2021 der OECD und der FAO (OECD‑FAO Agricultural Outlook to 2021) ist in fast allen OECD‑Ländern mit einem Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion zu rechnen. Unter der Annahme gleichbleibender Rahmenbedingungen könnte diese Produktionsexpansion zu einer zunehmenden Belastung für die Umwelt werden. Damit steht die Politik vor der großen Herausforderung, eine Ausweitung der Produktion zu ermöglichen, um die Ernährungssicherheit weltweit zu gewährleisten, und zugleich die Umweltkosten zu senken und die von der Landwirtschaft ausgehenden Nutzeffekte zu fördern.

Zur Bewältigung dieser doppelten Politikherausforderung der Gewährleistung der Ernährungssicherheit bei gleichzeitiger Verbesserung der Umweltleistung müssen die Umwelt‑ und die Ressourcenproduktivität der Landwirtschaft erhöht, die Methoden der Landbewirtschaftung verbessert, die Schadstoffeinleitungen reduziert, die Beeinträchtigungen der biologischen Vielfalt verringert und die Maßnahmen zur Vermeidung umweltschädigender Produktions‑ und Aufwandsubventionen verstärkt werden.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

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© OECD (2013), OECD Compendium of Agri-environmental Indicators, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264186217-en

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