1887

OECD Multilingual Summaries

Cancer Care. Assuring Quality to Improve Survival

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264181052-en

Krebsversorgung. Höhere Qualität für höhere Überlebenschancen

Zusammenfassung in Deutsch

Steigende Krebsinzidenz

Krebs bleibt in allen OECD‑Ländern eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen. Alljährlich werden mehr als 5 Millionen Neuerkrankungen in den OECD‑Staaten verzeichnet, das entspricht einem Verhältnis von ca. 261 je 100.000 Einwohner. Krebs verursacht mehr als ein Viertel der Todesfälle. Gemessen am Verlust potenzieller Lebensjahre ist die Krankheit ein schwerwiegenderes Problem als Herzinfarkte und Schlaganfälle, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Die durch Krebs verursachten Kosten erhöhen sich ebenfalls unentwegt. Die steigende Krebsinzidenz, die besseren Überlebenschancen und die hohen Kosten der neuen Arzneimittel und Technologien werden wohl zu einem weiteren Anstieg der Kosten für Krebsbehandlungen führen, auf die derzeit etwa 5 Prozent der Gesundheitskosten entfallen. Krebspatienten und ihre Pfleger tragen ebenfalls beträchtliche finanzielle und soziale Kosten. Unter Berücksichtigung dieser Ausgaben belasten die verfrühten Todesfälle und die Arbeitsunfähigkeit durch Krebs die Weltwirtschaft mit rund 900 Milliarden USD stärker als Herz‑ und Kreislauferkrankungen.

Die Gesundheitsversorgung muss verbessert werden

Die Länder könnten Krebs besser bekämpfen. Etwa ein Drittel aller Krebsfälle könnten geheilt werden, wenn sie frühzeitig erkannt und richtig behandelt werden. Ein weiteres Drittel könnte sogar vermieden werden, wenn die Vorbeugungsmaßnahmen breitere Bevölkerungsschichten erreichen würden. Obwohl die Sterblichkeit an Krebs seit 1995 in den meisten OECD‑Ländern leicht gesunken ist, war der Rückgang bei Krebs geringer als bei Herz‑ und Kreislauferkrankungen bzw. Herzinfarkten. In manchen Staaten konnte gar keine Senkung der Sterblichkeit an Krebs beobachtet werden. Zudem unterscheiden sich die Überlebensraten der Krebspatienten nach Ländern deutlich, sind sie doch in Osteuropa knapp vier Mal niedriger als im übrigen OECD‑Raum.

Es ist bekannt, wodurch sich gute klinische Behandlungen auszeichnen, deshalb ist es wichtig, die evidenzbasierten klinischen Richtlinien auf allen Stufen der Patientenbetreuung zu berücksichtigen: Frühdiagnose, Behandlung, Überwachung und palliative Pflege. Selbstverständlich sind Vorbeugungsmaßnahmen ebenfalls wichtige Phasen der Krebsbehandlung. Im Verlauf der Betreuung ist ein globaler Ansatz, der psychosoziale Unterstützung und wirksame Kommunikation zwischen den klinischen Teams, Patienten und Pflegern sicherstellt, wesentlich.

Die gesundheitspolitische Herausforderung, die Krebs stellt, ist nicht so einfach zu meistern. Wie können Gesundheitspolitiker eine Krebsversorgung entwickeln, die jederzeit höchste Qualität gewährleistet? Wie können sie sicherstellen, dass die Behandlungsqualität konsequent optimiert wird? Während einige Länder einen Rückstand aufweisen, deuten die Überlebens‑ und Sterblichkeitsraten in anderen Staaten darauf, dass diese Gesundheitssysteme gemessen an den Erfolgen der Krebsbehandlung zu den besten der Welt gehören.

Erprobte Methoden

Dieser Bericht beschreibt die erfolgreichsten erprobten Methoden. Ziel ist es, Reformen des Gesundheitswesens anzustoßen und die Ergebnisse der Krebsbehandlungen zu verbessern. Auf der Grundlage von Fragebogen und strukturierten Gesprächen mit Krebsspezialisten in 35 Ländern werden die Ressourcen, die in den einzelnen Ländern für die Krebstherapie bereitgestellt werden, die Behandlungsmethoden und das Krebsvorsorgesystem erörtert. Der Bericht beschäftigt sich auch mit der Frage, ob die unterschiedlichen Überlebensraten von Krebspatienten in den einzelnen Staaten mit den unterschiedlichen Behandlungsmethoden verbunden sind. Er analysiert die gesundheitspolitischen Tendenzen in der Krebstherapie in den letzten zehn Jahren und identifiziert, welche gesundheitspolitischen Ansätze mit den höchsten Überlebensraten bzw. den niedrigsten Sterblichkeitsraten bei Brust‑, Gebärmutterhals, Dickdarm‑ und Lungenkrebs verbunden sind.

Es wurden drei Schwerpunkte bestimmt, die die Qualität der Krebsbehandlungen verbessern: Ressourcen (Arzneimittel, Ausrüstung, Institutionen und Arbeitskräfte), Praktiken (zeitgerechter und erschwinglicher Zugang zu evidenzbasierten Therapien, Vorbeugungsmaßnahmen und Vorsorgeuntersuchungen) sowie Governance (landesweite Planung mit Zielsetzungen, Richtlinien für Behandlungen, Mittel zur Messung des Fortschritts sowie gesetzliche Aspekte Zulassung).

Auf der Grundlage dieses Rahmenwerks endet der Bericht mit konkreten Empfehlungen zur Schaffung und Förderung einer hochwertigen Krebsversorgung.

Hauptempfehlungen

Im Kampf gegen den Krebs sollten Länder:

  • für die Krebsversorgung angemessene und wirksame Ressourcen bereitstellen Krebsversorgung ist teuer und frisst einen beträchtlichen Teil des nationalen Gesundheitsetats auf. Jedes Land muss selbst entscheiden, wie viel Geld es absolut und in Bezug auf andere gesundheitspolitische Prioritäten in die Krebsversorgung investieren will. Wie hoch auch immer die Beträge sind, das Geld muss gezielt ausgegeben werden. Teure Gesundheitsversorgung ist nicht unbedingt die beste: Die Länder müssen die richtigen gesundheitspolitischen Entscheidung treffen, um ihre Ressourcen wirksam und fair aufzuteilen.
  • die Krebsversorgung sowohl rechtzeitig anbieten als auch hohe Qualität sicherstellen. Die Überlebenschancen eines Krebspatienten hängen von Frühdiagnose und rascher Behandlung ab. Aus diesem Grund brauchen die Länder gezielte, hochwertige Vorsorgeuntersuchungen. Mit Krebs diagnostizierte Patienten müssen rasch zu den entsprechenden Fachärzten und hochwertigen Krebstherapien Zugang haben. Die Länder müssen verstehen, wie schädlich lange oder unfaire Wartezeiten für eine erfolgreiche Krebsversorgung der Bevölkerung sind und Missständen mit angemessenen Maßnahmen begegnen.
  • die Governance der Krebsversorgung konsequent optimieren und so die Leistungen verbessern. Der Eckpfeiler der Governance ist ein nationaler Krebsversorgungsplan. Die Pläne sollen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Politiker auf die Leistung der Krebsversorgung und deren Ergebnisse lenken, neue Ressourcen anziehen und die Debatte über schwierige Themen wie die Aufteilung der Ressourcen anfachen. Sie bieten die Gelegenheit, Krebsversorgung im Zusammenhang mit anderen Leistungen zu betrachten und können so die Qualität auf allen Therapiestufen verbessern sowie die gemeinsamen Ziele der Patienten, Ärzte, Pfleger und sonstigen Interessensgruppen fördern. Krebsversorgungspläne setzen Maßstäbe, sowohl in Bezug auf die Ziele als auch auf die Praktiken in der Krebsversorgung.
  • die Ergebnisse mithilfe umfassenderer Daten messen und vergleichen. Nicht alle Länder können ihre Krebsversorgung und deren Ergebnisse umfassend und genau messen. Die Länder müssen systematische Messungen der Ergebnisse, Kosten, Verfahren und Qualität einführen. Dazu sollten sie Informationssysteme aufbauen, die das Ergebnis der Krebsversorgung messen und bestehende Quellen strukturiert einsetzen können. Veröffentlichung der Daten, Vergleiche sowie finanzielle und organisatorischen Anreize können ebenfalls dazu dienen, die Ideen und Ressourcen zu fokussieren und die Krebsversorgung kontinuierlich zu verbessern.

© OECD

Diese Zusammenfassung ist keine offizielle OECD-Übersetzung.

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© OECD (2013), Cancer Care. Assuring Quality to Improve Survival, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264181052-en

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