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OECD Multilingual Summaries

PISA 2018 Results (Volume I)

What Students Know and Can Do

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
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PISA 2018 Ergebnisse (Band I)

Was Schülerinnen und Schüler wissen und können

Zusammenfassung in Deutsch

Lesekompetenz ist für eine Vielzahl menschlicher Handlungen unabdingbar, ob es nun darum geht, Anleitungen zu befolgen, die Hintergründe eines Ereignisses zu klären oder darum, mit anderen zu kommunizieren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder eine bestimmte Handlung zu vollziehen. PISA trägt der Tatsache Rechnung, dass der technische Fortschritt die Art und Weise verändert hat, wie Menschen lesen und Informationen austauschen, sei es zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Die Digitalisierung hat dazu geführt, dass neue Textformen entstehen und verfügbar sind, darunter sowohl kurze (SMS, kommentierte Suchmaschinenergebnisse) als auch längere (Websites in mehreren Tabs, mehrseitige Websites, neu zugängliches Archivmaterial in Form gescannter Mikrofiches). Die digitale (Lese‑)Kompetenz wird daher in immer mehr Bildungssystemen im Lehrplan verankert.

Bei PISA 2018 bildete die Lesekompetenz den Schwerpunktbereich. Der Lesekompetenztest PISA 2018 wurde in den meisten der 79 Länder und Volkswirtschaften, die daran teilnahmen, am Computer durchgeführt. Dieser computergestützte Test enthielt neue Textformen und Testformate, die eine digitale Durchführung voraussetzen. Ziel des Tests war es, die Lesekompetenz im digitalen Kontext zu evaluieren und zugleich die in den letzten zwanzig Jahren beobachtete Entwicklung der Lesekompetenz weiter messen zu können. Lesekompetenz ist in PISA 2018 als die Fähigkeit definiert, Texte zu verstehen, zu nutzen, zu evaluieren, über sie zu reflektieren und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Was Schülerinnen und Schüler wissen und können: Die wichtigsten Ergebnisse

Lesekompetenz

  • Peking, Shanghai, Jiangsu und Zhejiang (China) (im Folgenden „P‑S‑J‑Z [China]“) und Singapur schnitten im Bereich Lese­kompetenz deutlich besser ab als alle anderen Länder und Volkswirtschaften, die an PISA 2018 teilnahmen. Die im Bereich Lese­­kompetenz leistungsstärksten OECD‑Länder waren Estland, Kanada, Finnland und Irland.
  • Im OECD‑Durchschnitt erreichten rd. 77% der Schülerinnen und Schüler im Bereich Leseverstehen mindestens Kompetenz­stufe 2. Diese Schülerinnen und Schüler können zumindest die Hauptaussage eines mittellangen Textes erfassen, expliziten, z.T. aber auch komplexen Kriterien entsprechende Informationen finden und nach ausdrücklicher Anweisung über die Funktion und die Form von Texten reflektieren. In P‑S‑J‑Z (China), Kanada, Estland, Finnland, Hongkong (China), Irland, Macau (China), Polen und Singapur entsprachen die Leistungen von mehr als 85% der Schülerinnen und Schüler mindestens Stufe 2.
  • Etwa 8,7% der Schülerinnen und Schüler erfüllten im OECD‑Durchschnitt die Anforderungen von Stufe 5 oder 6 des PISA‑Lese­­kompetenztests und zählten damit in diesem Bereich zu den besonders leistungsstarken Schülern. Schülerinnen und Schüler, die diese Kompetenzstufen erreichen, können längere Texte verstehen, mit abstrakten und kontraintuitiven Konzepten umgehen und aufgrund von impliziten Hinweisen in Bezug auf Inhalt oder Informationsquelle zwischen Fakten und Meinungen unterscheiden. In 20 Bildungssystemen zählten mehr als 10% der Schülerinnen und Schüler zur Kategorie der besonders leistungsstarken Schüler, darunter die Bildungssysteme von 15 OECD‑Ländern.

Mathematik und Naturwissenschaften

  • Im OECD‑Durchschnitt erreichten 76% der Schülerinnen und Schüler in Mathematik mindestens Kompetenzstufe 2. Diese Schülerinnen und Schüler können zumindest ohne direkte Anweisungen interpretieren und erkennen, wie eine (einfache) Situation mathematisch dargestellt werden kann (z.B. Vergleich der Gesamtlänge zweier alternativer Routen oder Umrech­nung von Preisen in eine andere Währung). In 24 Ländern und Volkswirtschaften lagen dagegen die Leistungen von mehr als 50% der Schülerinnen und Schüler unter Stufe 2.
  • Etwa ein Sechstel der 15‑Jährigen in P‑S‑J‑Z (China) (16,5%) und rd. ein Siebtel der Schülerinnen und Schüler in Singapur (13,8%) erreichten in Mathematik Stufe 6 und damit die höchste in PISA beschriebene Kompetenzstufe. Diese Schülerinnen und Schüler besitzen die Fähigkeit zu anspruchsvollem mathematischem Denken und Argumentieren. Im OECD‑Durchschnitt erfüllten lediglich 2,4% der Schülerinnen und Schüler die Anforderungen dieser Stufe.
  • In Naturwissenschaften erreichten im Durchschnitt der OECD‑Länder 78% der Schülerinnen und Schüler mindestens Kompe­tenz­stufe 2. Diese Schülerinnen und Schüler können zumindest die richtige Erklärung für bekannte naturwissenschaftliche Phäno­mene erkennen und auf naturwissenschaftliche Kenntnisse zurückgreifen, um in einfachen Fällen zu ermitteln, ob eine Schluss­folge­rung angesichts bestimmter Daten zulässig ist. In P‑S‑J‑Z (China) (97,9%), Macau (China) (94,0%), Estland (91,2%) und Singapur (91,0%) wurde diese Stufe von mehr als 90% der Schülerinnen und Schüler erreicht.

Leistungstrends

  • Im Durchschnitt der OECD‑Länder blieben die mittleren Punktzahlen in Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften zwischen 2015 und 2018 stabil.
  • Auf der Ebene der einzelnen Länder und Volkswirtschaften waren bei den Leistungsveränderungen zwischen 2015 und 2018 jedoch beträchtliche Unterschiede festzustellen. In Mathematik etwa verbesserten sich die Durchschnittsergebnisse in 13 Ländern und Volkswirtschaften (Albanien, Island, Jordanien, Lettland, Macau [China], Montenegro, Peru, Polen, Katar, Republik Nordmazedonien, Slowakische Republik, Türkei und Vereinigtes Königreich), in 3 Ländern und Volkswirtschaften verschlech­terten sie sich (Malta, Rumänien und Chinesisch Taipei) und in den übrigen 47 Teilnehmerländern und ‑volkswirtschaften blieben sie stabil.
  • In 7 Ländern und Volkswirtschaften verbesserten sich die Durchschnittsleistungen der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften im Verlauf der PISA‑Teilnahme – in Albanien, Kolumbien, Macau (China), der Republik Moldau, Peru, Portugal und Katar. In 7 Ländern wurde in allen drei Bereichen ein Leistungs­rückgang verzeichnet – in Australien, Finnland, Island, Korea, den Niederlanden, Neuseeland und der Slowakischen Republik
  • In Brasilien, Indonesien, Mexiko, der Türkei und Uruguay konnten die Schulbesuchsquoten der 15‑Jährigen im Sekundar­bereich zwischen 2003 und 2018 deutlich erhöht werden, ohne dass dies die Qualität des Bildungsangebots beeinträchtigte.

Der Anteil der 15‑jährigen Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7, die im Bereich Lesekompetenz das Mindestniveau (mindes­tens Kompetenzstufe 2 auf der PISA‑Skala) erreichten, lag zwischen knapp 90% in P‑S‑J‑Z (China), Estland, Macau (China) und Singapur und weniger als 10% in Kambodscha, Senegal und Sambia – Länder, die 2017 an der Erhebung PISA für Ent­wicklung teilgenommen haben. In Mathematik variierte der Anteil der 15‑jährigen Schülerinnen und Schüler, die das Mindest­kompetenzniveau erreichten (mindestens Kompetenzstufe 2), sogar noch stärker – zwischen 98% in P‑S‑J‑Z (China) und 2% in Sambia. Im OECD‑Durchschnitt erfüllte etwa ein Viertel der 15‑Jährigen die Mindestanforderungen in den Bereichen Lese­kompetenz oder Mathematik nicht. Diese Zahlen zeigen, dass es in allen Ländern weiterer Anstrengungen bedarf, damit die globalen Ziele für hochwertige Bildung, die im Ziel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen festgelegt wurden, bis 2030 erreicht werden können.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

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Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

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