1887

OECD Multilingual Summaries

OECD Pensions Outlook 2018

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
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OECD‑Rentenausblick 2018

Zusammenfassung in Deutsch

Eine Kombination aus kapitalgedeckten und Umlagerenten, automatischen Mechanismen und einem starken Sicherheitsnetz für Rentner verbessert die Ruhestandsergebnisse

Entscheidungsträger, die Rentensysteme gestalten, sollten über ihre Ziele (Armutslinderung, Umverteilung, Nachhaltigkeit und Konsumglättung) und Risiken (demographisch, sozial, für den Arbeitsmarkt, makroökonomisch und finanziell) nachdenken.

Ein robustes Sicherheitsnetz für Rentner sowie ein diversifiziertes und ausgewogenes Rentensystem, das eine kapitalgedeckte Komponente beinhaltet, ist wichtig, insbesondere wenn die Förderung und Neuverteilung inländischer Ersparnisse in Richtung langfristiger Geldanlagen ein politisches Ziel ist. Außerdem erfordern gut konzipierte Rentensysteme automatische Mechanismen, die die Leistungen an die wirtschaftliche und demographische Wirklichkeit anpassen. Die Systeme sollten finanziell nachhaltig sein und etwas von der Sicherheit bieten, die leistungsorientierte Regelungen bergen.

Bei der Diversifizierung der Rentensysteme sollten Länder kapitalgedeckte Regelungen allmählich einführen, insbesondere wenn die Beiträge ein bestehendes Umlagesystem teilweise oder vollständig ersetzen sollen. Die Entscheidungsträger sollten den Übergang sorgfältig beurteilen, da er die öffentlichen Finanzen kurzfristig zusätzlich belasten und die Risiken für Einzelpersonen erhöhen kann.

Länder können die Gestaltung finanzieller Anreize für das Sparen fürs Alter verbessern

Fördern lässt sich das Sparen fürs Alter durch steuerliche und nicht‑steuerliche finanzielle Anreize, indem diese Personen durch eine Verringerung der im Laufe des Lebens insgesamt gezahlten Steuern einen Gesamtsteuervorteil bieten, auch wenn dies den Staatshaushalt belastet. Die Gestaltung der Anreize sollte den Bedarf an Altersvorsorge und die Möglichkeiten dazu für alle Einkommensgruppen berücksichtigen und zumindest für Steuerneutralität zwischen Verbrauch und Ersparnissen sorgen.

Die Steuerregeln sollten einfach, stabil und bei allen Altersvorsorgeplänen einheitlich sein. Steuergutschriften, pauschale Steuerabzüge oder Ergänzungsbeiträge können verwendet werden, um in allen Einkommensgruppen einen gleichwertigen Steuervorteil zu gewähren. Länder, die Steuergutschriften verwenden, können in Erwägung ziehen, diese erstattungsfähig zu machen und in Rentenkonten einzuzahlen. Nicht‑steuerliche Anreize, insbesondere pauschale Nennwertsubventionen, tragen dazu bei, die Ersparnisse von Geringverdienern zu steigern. Länder mit einem „EET“‑Steuersystem sollten die Steueraufschubsstruktur beibehalten, und alle Länder, die die Einführung finanzieller Anreize in Erwägung ziehen, sollten ihre fiskalischen Möglichkeiten und demographischen Trends prüfen.

Die Abstimmung der erhobenen Gebühren auf die Kosten der Verwaltung von Altersvorsorgegeldern erfordert bessere Offenlegung, Preisregulierung und strukturelle Lösungen

Die Bereitstellung von Altersvorsorgedienstleistungen birgt Kosten wie Verwaltungs‑ und Geldanlagetätigkeiten, die von den Mitgliedern und Arbeitnehmern getragen werden. Diese Kosten können sich auf den letztlichen Wert kumulierter Ersparnisse fürs Alter stark auswirken. Einige Rentenpläne können auch teurer sein, z.B. welche, die mehr Auswahl bieten.

Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz sind wesentlich, aber reichen nicht immer aus, um Kosten und Aufwendungen in Einklang zu bringen. Sie funktionieren am besten, wenn sie durch Preisregulierung und strukturelle Lösungen unterstützt werden. Um die Nettorenditen zu maximieren, können Entscheidungsträger und Gesetzgeber auch Maßnahmen wie Benchmarking und engeres Binden des Geldanlageaufwands an die Portfolio‑Performance einsetzen.

Die Governance‑ und Geldanlageansätze national bedeutender Geldanlageanbieter bieten nützliche Hinweise für die Stärkung des rechtlichen Rahmens

Einige national bedeutende Geldanlageanbieter weisen gemeinsame Merkmale auf und zeigen gute Governance‑ und Geldanlageansätze. Sie verfügen über vom Staat unabhängige aufsichtsrechtliche und rechtliche Rahmen, klar formulierte Aufträge als Orientierung für die Anlagepolitik; ein Aufsichtsgremium, das den zuständigen Behörden und den Mitgliedern gegenüber verantwortlich ist; und Transparenz hinsichtlich ihrer Governance‑Regelungen und ihrer Anlageverwaltung und Risikosteuerung, um sie verschiedenen Stakeholdern gegenüber verantwortlich zu halten.

Diese Anbieter drücken ihre Performanceziele in Bezug zu ihrem Auftrag aus und überwachen die Performance im Vergleich zu diesem langfristigen Ziel statt im Vergleich zu einer Markt‑Benchmark. Ziel‑ und Lebenszyklusfonds sind die bevorzugte Strategie für Institute mit Einzelkonten. Langzeitrenditestrategien bieten vielleicht höhere Renditen, doch zu einem höheren Risiko, dass den Mitgliedern im Ruhestand unzureichende Mittel zur Verfügung stehen.

Automatische Merkmale, Standardoptionen, einfache Informationen und Wahl, finanzielle Anreize und finanzielle Allgemeinbildung führen zu besseren Ruhestandsergebnissen

Geringes Finanzwissen und eingefahrene Verhaltensmuster können Menschen dazu führen, ungeeignete Entscheidungen für das Alter zu treffen.

Mechanismen wie automatische Beteiligung und Steigerung der Beiträge können die Trägheit nutzen, um die Rentensysteme inklusiver zu machen und dazu beizutragen, die Beitragsniveaus zu erhöhen. Menschen, die nicht in der Lage oder nicht bereit sind, einen Beitragssatz, einen Rentenanbieter, eine Anlagestrategie oder ein Altersvorsorgeprodukt zu wählen, können von Standardoptionen profitieren.

Auch andere Mittel stehen zur Verfügung, um die Entscheidungsfindung zu unterstützen, einschließlich: Web‑Anwendungen, Begrenzung der Optionen und leichterer Vergleich sowie finanzielle Anreize. Rentenbescheide können nur die wichtigsten Informationen vermitteln, während Seminare zur finanziellen Allgemeinbildung und Finanzberatung den Menschen helfen können, die Informationen zu verstehen.

Gesteigerte Flexibilität beim Renteneintrittsalter und progressive staatliche Renten und Steuerregeln gleichen finanzielle Nachteile von Bevölkerungsgruppen mit kürzerer Lebenserwartung aus

Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status haben eine niedrigere Lebenserwartung als Personen mit hohem sozioökonomischem Status. Sie sind möglicherweise finanziell benachteiligt, wenn sie eine kürzere Zeit im Vergleich zu ihrem Erwerbsleben im Ruhestand verbringen und damit eine geringere „Rendite“ auf Beiträge zu ihrer kapitalgedeckten Rentenquelle erhalten. Öffentliche Renten und Steuerregeln können dazu beitragen, diesen Nachteil teilweise auszugleichen.

Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Rentensystemen angesichts von steigender Lebenserwartung werden berücksichtigen müssen, wie sich dies auf Personen in verschiedenen sozioökonomischen und Geschlechtergruppen auswirken könnte. Im Allgemeinen wird man länger arbeiten müssen, doch das werden nicht unbedingt alle Gruppen können. Gesteigerte Flexibilität beim Renteneintrittsalter ist entscheidend, um die Ruhestandsergebnisse für alle Gruppen zu verbessern und sicherzustellen, dass niedrigere sozioökonomische Gruppen im Ruhestand nicht für ihre kürzere Lebenserwartung bestraft werden.

Hinterbliebenenrenten spielen weiterhin eine wichtige Rolle, sollten jedoch nicht die Anreize zum Arbeiten beschränken oder von Alleinstehenden an Paare umverteilen

Hinterbliebenenrenten werden immer noch benötigt, um den Lebensstandard nach dem Tod eines Partners zu glätten. Doch die Empfänger sollten sich vor dem Rentenalter nicht für eine dauerhafte Hinterbliebenenrente qualifizieren. Stattdessen sollten zeitlich befristete Leistungen zur Verfügung stehen, um die Anpassung an die neue Situation zu erleichtern.

Die Kosten von Hinterbliebenenrenten sollten innerhalb jedes Paares oder zumindest zwischen allen Paaren internalisiert werden. Bei einer budgetneutralen Reform bedeutet das, dass das Rentenniveau von Alleinstehenden höher sein wird als das von Personen, die als Paar zusammenleben und von Hinterbliebenenrenten profitieren.

Partner aus früheren Verbindungen sollten keinen Anspruch haben, da sie keinen aktuellen Verbrauch zu glätten haben. Das Splitting von Rentenansprüchen bietet einige Vorteile, doch einige Länder bevorzugen die Einzelbehandlung der Partner, auch um die Gleichbehandlung der Geschlechter zu fördern.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

OECD

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© OECD (2018), OECD Pensions Outlook 2018, OECD Publishing.
doi: 10.1787/pens_outlook-2018-en

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