1887

OECD Multilingual Summaries

How's Life in Your Region?

Measuring Regional and Local Well-being for Policy Making

Summary in German

Cover
Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264217416-en

Wie ist das Leben in Ihrer Region?

Messung des regionalen und lokalen Wohlbefindens für die Politikgestaltung

Zusammenfassung in Deutsch

Jeder Mensch wünscht sich eine möglichst hohe Lebensqualität an seinem Wohnort. Es scheint daher sinnvoll, der Einschätzung der täglichen Lebenserfahrung mehr Gewicht beizumessen als dem nationalen Durchschnitt. Um ein Gesamtbild der Wirtschaft und Gesellschaft zu erhalten, muss berücksichtigt werden, was die Menschen an ihren direkten Lebensbedingungen schätzen, wie sie sich verhalten wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, und wie lokale Dienstleistungen zu besseren Beschäftigungsmöglichkeiten und einem gesünderen Leben beitragen können. Regionale Indikatoren für das Wohlergehen helfen einzuschätzen, ob und inwiefern Aufschwung und Wohlstand zu einem besseren Leben für alle führen.

Die Regionen können Wohlstandsindikatoren je nach Bedürfnissen und gesetzten Prioritäten auf verschiedene Weise nutzen. Die Indikatoren helfen den Regionen dabei, ihre jeweiligen Stärken und Schwächen in Bezug auf das Wohlergehen ihrer Bürger zu identifizieren und neue Entwicklungstendenzen zu beobachten und mit denen anderer Orte zu vergleichen. Weil sie darstellen, was den Bürgern wirklich am Herzen liegt, können sie außerdem ein Bewusstsein für die besonderen Herausforderungen des Wohlbefindens schaffen und einen Einfluss auf die politische Prioritätensetzung ausüben.

Ein gemeinsames Rahmenprogramm für die Messung des regionalen Wohlergehens, basierend auf neun Dimensionen.

"Wie ist das Leben in Ihrer Region?" bietet ein gemeinsames Rahmenprogramm für die Messung des Wohlergehens auf regionaler Ebene. Das Programm wurde entwickelt, um die politische Kohärenz und Effizienz zu verbessern, unter Berücksichtigung von neun Dimensionen, die die materiellen Lebensbedingungen (Einkommen, Beschäftigung und Wohnverhältnisse) und die Lebensqualität (Gesundheit, Bildung, Umwelt, Sicherheit, Zugriff auf Dienstleistungen und bürgerschaftliches Engagement) der Menschen darstellen. Die neun Dimensionen beziehen sowohl die Bedürfnisse von Einzelpersonen als auch die Merkmale der verschiedenen Territorien mit ein. Sie lassen sich am besten anhand von Indikatoren messen, die greifbare Ergebnisse liefern und nicht bloß Einsatz und Ausbeute berücksichtigen.

Die Messung der neun Dimensionen mit Hilfe einer Reihe vergleichbarer Indikatoren in 362 Regionen innerhalb von 34 OECD‑Ländern zeigt, dass das Wohlergehen je nach Lokalität äußerst unterschiedlich eingeschätzt wird. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen desselben Landes fallen häufig größer aus als die Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern. So sind etwa die Unterschiede des Bildungsstands der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen dem Baskenland und Andalusien vergleichbar mit den Unterschieden zwischen Spanien und Schweden. Diese regionalen Ungleichheiten können sich auf die Sozialausgaben auswirken, den sozialen Zusammenhalt gefährden und nationale Leistungen schwächen. Länder mit größeren regionalen Unterschieden in Bezug auf Beschäftigung, Bildung und verfügbare Dienstleistungen zeigen in der Regel ein niedrigeres Wohlergehen auf nationaler Ebene auf.

Ein besseres Gleichgewicht des empfundenen Wohlergehens könnte die regionale Stabilität verbessern.

Eine gleichmäßigere Verteilung des empfundenen Wohlergehens könnte sich auf das Leben der Menschen auswirken und dazu beitragen, die regionale Stabilität zu verbessern. Regionen mit geringeren Einkommensunterschieden hatten in den vergangenen zehn Jahren, und insbesondere seit der Wirtschaftskrise, im Durchschnitt ein höheres Wachstum des Pro‑Kopf‑BIP. Doch sowohl der Durchschnitt des empfundenen Wohlergehens der Regionen als auch dessen Verteilung variieren stark. Neue Daten über Einkommensunterschiede auf subnationaler Ebene zeigen beispielsweise, dass Einkommensunterschiede in großen Städten im Durchschnitt höher sind.

Die Regionen haben verschiedene Möglichkeiten, das empfundene Wohlergehen über die Zeit zu verbessern und auf die vielfältigen Wohlstandsdimensionen Einfluss zu nehmen. Während die Beschäftigungssituation sich in wenigen Jahren ändern kann, bedürfen andere Dimensionen, wie etwa Sicherheit und Bildung einer längerfristigen Investition. Zum Beispiel blieben mehr als 80% der OECD‑Regionen, die sich im Jahr 2000 im untersten Quintil für Sicherheit und 90% der Regionen, die sich im untersten Quintil für Bildung befanden, im Jahr 2013 auf demselben Stand.

Das regionale Wohlstands‑Rahmenprogramm zeigt auf, dass verschiedene Dimensionen des Wohlergehens gegeneinander arbeiten oder sich gar gegenseitig verstärken können. Die Berücksichtigung sich ergänzender Dimensionen und die Kompromissfindung helfen, die Politikkohärenz zu verbessern. Bürger haben über die Lokalverwaltungen und Institutionen die Möglichkeit, Einfluss auf die Gestaltung und Umsetzung der Politik zu nehmen.

Richtlinien für die Umsetzung einer regionalen Wohlstandsstrategie.

Regionen und Städte, die eine Wohlstandsstrategie umsetzen wollen, um die aktuellen Lebensbedingungen und künftigen Chancen ihrer Bürger zu verbessern, sollten folgende Schritte beachten:

  • Wohlstandsziele in politisch verwertbare Indikatoren umsetzen. Die Messung des regionalen Wohlbefindens muss an klare regionalpolitische Zielsetzungen gekoppelt werden, die auf allen Verwaltungsebenen berücksichtigt werden.
  • Indikatoren auswählen. Ein Beratungsprozess muss in Gang gesetzt werden, um den Schwerpunkt auf eine begrenzte Zahl an Schlüsselindikatoren zu setzen, die lokale Prioritäten und Potentiale widerspiegeln, wie vom OECD‑Rahmenprogramm für regionales Wohlbefinden hervorgehoben.
  • Grundlinien und erwartete Ergebnisse identifizieren. Die Festlegung eines eindeutigen Ausgangspunkts und einer Reihe von Zielsetzungen trägt dazu bei, den Kurs öffentlicher Maßnahmen innerhalb eines transparenten Zeitrahmens zu setzen und Zwischenziele zu stecken.
  • Fortschritte beobachten und die Potentiale verschiedener Orte erkennen. Die regionalen Wohlstandsindikatoren sind ein Werkzeug, um Veränderungen im Laufe der Zeit zu verfolgen und die besonderen Entwicklungskapazitäten verschiedener Gemeinschaften zu identifizieren.
  • Bürgerschaftliches Engagement fördern und Ergebnisse kommunizieren. Die frühzeitige Einbeziehung der Bürger in die Initiative zur Messung des Wohlbefindens stärkt die Handlungsdynamik, erleichtert gegebenenfalls politische Maßnahmen und stärkt das Verantwortungsgefühl und Vertrauen.

© OECD

Diese Zusammenfassung ist keine offizielle OECD-Übersetzung.

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© OECD (2014), How's Life in Your Region?: Measuring Regional and Local Well-being for Policy Making, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264217416-en

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