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OECD Multilingual Summaries

PISA 2012 Results: Students and Money (Volume VI)

Financial Literacy Skills for the 21st Century

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264208094-en

PISA 2012 Ergebnisse: Schüler und ihr Bezug zum Geld (Band VI)

Finanzielle Allgemeinbildung für das 21. Jahrhundert

Zusammenfassung in Deutsch

Der Umgang mit Geld gehört für viele 15‑Jährige zum täglichen Leben: Sie nutzen bereits Finanzdienstleistungen wie Bankkonten mit Zugang zu Online‑Zahlungen. Wenn sich das Ende der Pflichtschulzeit nähert, stehen die Schülerinnen und Schüler außerdem vor komplexen und schwierigen finanziellen Entscheidungen. Eine der ersten wichtigen Entscheidungen könnte ihren weiteren Bildungsweg und dessen Finanzierung betreffen.

Finanzielle Allgemeinbildung gehört folglich zu den grundlegenden Lebenskompetenzen und steht auf der internationalen politischen Tagesordnung ganz oben. Der Abbau von Sozialleistungen, der demografische Wandel und die zunehmende Komplexität und Ausweitung der Finanzdienstleistungen haben das Bewusstsein für die Notwendigkeit geschärft, bei Bürgern und Verbrauchern jeden Alters ein ausreichendes Maß an finanzieller Allgemeinbildung sicherzustellen. Einige Regierungen haben begonnen, Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung zu entwickeln. Die PISA‑Erhebung 2012 über die finanzielle Allgemeinbildung ist die erste internationale Erhebung über die finanziellen Kenntnisse und Kompetenzen 15‑jähriger Schülerinnen und Schüler. Für PISA 2015 ist eine zweite Erhebung geplant, die es ermöglichen wird, die Veränderungen zu beobachten und die Evidenzbasis für die Konzeption und Umsetzung von Politikmaßnahmen zur Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung zu erweitern.

Dieser Band beschreibt die Ergebnisse der PISA‑Erhebung 2012 über die finanzielle Allgemeinbildung, an der rd. 29 000 Schülerinnen und Schüler in 13 OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften (Australien, die Flämische Gemeinschaft Belgiens, die Tschechische Republik, Estland, Frankreich, Israel, Italien, Neuseeland, Polen, die Slowakische Republik, Slowenien, Spanien und die Vereinigten Staaten) und fünf Partnerländern – Kolumbien, Kroatien, Lettland, die Russische Föderation und Shanghai (China) –, auf die 40% des Welt‑BIP entfallen, teilnahmen.

Shanghai (China) hat im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung das höchste Durchschnittsergebnis, gefolgt von der Flämischen Gemeinschaft Belgiens, Estland, Australien, Neuseeland, der Tschechischen Republik und Polen. Alle erreichen Ergebnisse, die über dem Durchschnitt der teilnehmenden OECD‑Länder und ‑Volkswirtschaften liegen.

Die durchschnittlichen Leistungen der am besten und der am schlechtesten abschneidenden Länder und Volkswirtschaften unterscheiden sich erheblich: Der Abstand beträgt mehr als 75 Punkte (eine ganze PISA‑Kompetenzstufe) bei den OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften und mehr als 225 Punkte bei den Teilnehmern insgesamt. Aber nur ein geringer Anteil (16%) der Unterschiede zwischen den Durchschnittsergebnissen der Länder im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung ist auf das Pro‑Kopf‑BIP zurückzuführen.

In den teilnehmenden OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften ist nur jeder zehnte Schüler in der Lage, die schwierigsten Aufgaben der PISA‑Erhebung 2012 über finanzielle Allgemeinbildung zu lösen.

Sie können Finanzprodukte mit Merkmalen, die nicht sofort ersichtlich sind, wie z.B. Transaktionskosten, analysieren, nichtroutinemäßige Finanzaufgaben, wie die Berechnung des Saldos in einem Kontoauszug unter Berücksichtigung der Überweisungsgebühren, lösen und haben Kenntnisse über das allgemeine Finanzumfeld, wie z.B. die Auswirkungen der Einkommensteuerstufen. Im Gegensatz dazu erzielen durchschnittlich 15% der Schülerinnen und Schüler Leistungen, die in der PISA‑Skala für finanzielle Allgemeinbildung unter dem Grundkompetenzniveau liegen. Diese Schülerinnen und Schüler können bestenfalls den Unterschied zwischen Bedürfnissen und Wünschen erkennen, einfache Entscheidungen über Ausgaben des täglichen Lebens treffen, den Zweck gewöhnlicher Finanzdokumente, wie z.B. einer Rechnung, erkennen und einfache Aufgaben in den Grundrechenarten (Addition, Subtraktion oder Multiplikation) in Kontexten durchführen, mit denen sie wahrscheinlich vertraut sind.

In einigen Ländern, die im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung gute Leistungen erzielen, namentlich Australien, die Tschechische Republik, Estland, die Flämische Gemeinschaft Belgiens und Neuseeland, schneiden die Schülerinnen und Schüler im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung durchschnittlich besser ab, als auf Grund ihrer Leistungen in Mathematik und Lesekompetenz zu erwarten wäre.

In Frankreich, Italien und Slowenien dagegen sind die durchschnittlichen Schülerleistungen im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung relativ niedrig, wenn man sie mit den Schülerinnen und Schülern aller teilnehmenden Länder und Volkswirtschaften vergleicht, die in Mathematik und Lesekompetenz ein ähnliches Leistungsniveau aufweisen. Obwohl finanzielle Allgemeinbildung positiv mit Mathematik und Lesekompetenz korreliert, signalisieren hohe Leistungen in einem dieser zentralen Fächer folglich nicht zwangsläufig eine gute finanzielle Allgemeinbildung.

In den 13 teilnehmenden OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften beträgt der Unterschied zwischen den leistungsstärksten 10 Prozent und den leistungsschwächsten 10 Prozent der Schülerinnen und Schüler 247 Punkte.

Im Durchschnitt werden innerhalb der Länder 37% der Leistungsunterschiede im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung zwischen Schulen beobachtet – ein erheblicher Anteil, aber weniger als in den Bereichen Mathematik und Lesekompetenz.

Sozioökonomisch begünstigte Schülerinnen und Schüler erzielen in den teilnehmenden OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung durchschnittlich 41 Punkte mehr als weniger begünstigte Schüler.

Estland ist das einzige Teilnehmerland mit überdurchschnittlichen Leistungen, in dem der Zusammenhang zwischen finanzieller Allgemeinbildung und sozioökonomischem Status unterdurchschnittlich stark ausgeprägt ist. Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund schneiden in den OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung durchschnittlich etwas besser ab als Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die in Bezug auf den sozioökonomischen Status, die zu Hause gesprochene Sprache und die Leistungen in Mathematik und Lesekompetenz ähnliche Merkmale aufweisen. Der Abstand zwischen Schülern mit und Schülern ohne Migrationshintergrund ist im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung in der Flämischen Gemeinschaft Belgiens, in Estland, Frankreich, Slowenien und Spanien größer als im OECD‑Durchschnitt.

Das Geschlechtergefälle ist im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung bei den 15‑Jährigen im Gegensatz zur Erwachsenenbevölkerung gering.

In allen teilnehmenden Ländern und Volkswirtschaften, mit Ausnahme Italiens, sind bei den Durchschnittsleistungen im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung keine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen festzustellen. In den OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften gibt es im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung mehr besonders leistungsstarke und mehr besonders leistungsschwache Jungen als Mädchen.

In Australien, der Flämischen Gemeinschaft Belgiens, in Estland, Frankreich, Neuseeland und Slowenien besitzen mehr als 70% der 15‑jährigen Schülerinnen und Schüler ein Bankkonto, in Israel, Polen und der Slowakischen Republik sind es dagegen weniger als 30%.

In 9 von 13 teilnehmenden OECD‑Ländern und ‑Volkswirtschaften schneiden Schülerinnen und Schüler, die ein Bankkonto besitzen, nach Bereinigung um den sozioökonomischen Status genauso gut ab wie diejenigen, die kein Konto haben, während die Schülerinnen und Schüler, die ein Bankkonto besitzen, in der Flämischen Gemeinschaft Belgiens sowie in Estland, Neuseeland und Slowenien im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung besser abschneiden als Schülerinnen und Schüler mit ähnlichem sozioökonomischem Status, bei denen dies nicht der Fall ist.

Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Lerneinstellung der Schülerinnen und Schüler, wie z.B. Ausdauer und positive Einstellung zum Lösen von Problemen, und finanzieller Allgemeinbildung.

Im Bereich der finanziellen Allgemeinbildung beträgt der Unterschied zwischen Schülerinnen und Schülern, die angaben, gerne komplizierte Aufgaben zu lösen, und denjenigen, bei denen dies nicht der Fall war, im Durchschnitt der OECD‑Länder und ‑Volkswirtschaften 31 Punkte, was fast einer halben Kompetenzstufe entspricht.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

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© OECD (2014), PISA 2012 Results: Students and Money (Volume VI): Financial Literacy Skills for the 21st Century, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264208094-en

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