1887

OECD Multilingual Summaries

Revenue Statistics 2019

Summary in German

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Steuerstatistik 2019

Zusammenfassung in Deutsch

Die durchschnittliche Steuerquote im OECD‑Raum blieb zwischen 2017 und 2018 nahezu unverändert. Es wurde lediglich ein minimaler Anstieg von 0,02 Prozentpunkten verzeichnet. Damit endete der Trend der im OECD‑Durchschnitt jährlichen steigenden Steuerquoten, der 2009 nach der Finanzkrise begonnen hatte. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die infolge von Steuerreformen deutlich gesunkene Steuerquote der Vereinigten Staaten. Aufgrund von Rundungskonventionen wurde für die durchschnittliche OECD‑Steuerquote 2018 jedoch mit 34,3% des BIP ein höherer Wert ausgewiesen als 2017 mit 34,2%.

In dieser Publikation werden Steuern als Pflichtzahlungen an den Staat ohne Gegenleistung definiert. Sie sind insofern ohne Gegenleistung, als die staatlichen Leistungen an die Steuerzahler normalerweise nicht im Verhältnis zu deren Zahlungen erfolgen. Die Steuern werden nach der Besteuerungsgrundlage unterschieden in Steuern auf Einkommen, Unternehmensgewinne, Veräußerungsgewinne, Löhne, Vermögen, Güter und Dienstleistungen sowie andere Steuern. Die an den Staat abgeführten Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung werden ebenfalls als Steuern behandelt. Die Steuereinnahmen werden nach staatlichen Ebenen – Bund/Zentralstaatsebene, Gliedstaaten, Kommunalebene sowie Sozialversicherungsträger – aufgeschlüsselt. Ausführliche Informationen zu den verwendeten Klassifikationen sind dem Interpretationsleitfaden in Anhang A zu entnehmen.

Steuerniveau im Jahr 2018

Die Steuerquoten im OECD‑Raum lagen 2018 zwischen 16,1% des BIP in Mexiko und 46,1% in Frankreich. Die Hälfte der OECD‑Länder verzeichnete 2018 eine Steuerquote zwischen 32% und 40% des BIP. In einem Viertel der Länder war sie höher, in einem weiteren Viertel niedriger. Zwischen 2017 und 2018 blieb die Steuerquote im OECD‑Durchschnitt praktisch unverändert (+0,02 Prozentpunkte). Durch die übliche Rundung auf eine Dezimalstelle ergab sich jedoch eine Erhöhung von 34,2% (34,24%) auf 34,3% (34,26%).

In 19 der 34 Länder, zu denen vorläufige Daten für 2018 vorliegen, war die Steuerquote 2018 höher als 2017. Dies war in allen diesen Ländern darauf zurückzuführen, dass die nominalen Steuereinnahmen stärker stiegen als das nominale BIP‑Wachstum. Am größten fiel der Anstieg der Steuerquote in Korea und Luxemburg (mit 1,5 bzw. 1,3 Prozentpunkten) aus. Grund dafür waren höhere Körperschaftsteuern in beiden Ländern sowie ein höheres Einkommensteueraufkommen in Luxemburg. Kein anderes Land verzeichnete eine Erhöhung um mehr als 1 Prozentpunkt.

In 15 Ländern sank die Steuerquote zwischen 2017 und 2018. Am größten war der Rückgang in den Vereinigten Staaten mit 2,5 Prozentpunkten. Dies war durch die Reform der Körperschaft‑ und Einkommensteuer sowie die Einführung einer einmaligen Rückführungsteuer auf Auslandsgewinne durch den Tax Cuts and Jobs Act bedingt. Auch in Ungarn und Israel wurde ein Rückgang um mehr als 1 Prozentpunkt verzeichnet (1,6 bzw. 1,4 Prozentpunkte). Geringere Abnahmen waren in Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Schweden, der Schweiz, der Slowakischen Republik und der Türkei festzustellen. In den meisten Ländern waren die sinkenden Steuerquoten darauf zurückzuführen, dass der Anstieg der nominalen Steuereinnahmen geringer ausfiel als das BIP‑Wachstum. Eine Ausnahme bildeten die Vereinigten Staaten und Israel, wo die nominalen Steuereinnahmen im Vergleich zu 2017 fielen, während das nominale BIP zunahm.

In den zehn Jahren zwischen 2008 und 2018 erhöhten sich die Steuerquoten in 26 OECD‑Ländern. Den größten Anstieg wiesen Griechenland und die Slowakische Republik aus. Zu den Ländern, in denen die Steuerquote in diesem Zeitraum sank, zählten Irland, wo sie 2018 um mehr als 6 Prozentpunkte niedriger war als 2008, sowie Ungarn und Norwegen, deren Steuerquote um mehr als 2 Prozentpunkte zurückging.

Steuerstruktur im Jahr 2017

Im Jahr 2017 – dem letzten Jahr, für das endgültige Daten zu allen Ländern vorliegen – machten die Sozialversicherungsbeiträge im OECD‑Durchschnitt mit etwas mehr als einem Viertel (26,0%) den größten Anteil am Gesamtsteueraufkommen aus. Zusammen mit den Einkommensteuern (23,9%) lieferten sie im OECD‑Durchschnitt fast die Hälfte der Steuereinnahmen. Die Mehrwertsteuer machte ein weiteres Fünftel (20,2%) der Gesamteinnahmen aus. Andere Verbrauchsteuern und die Körperschaftsteuer schlugen mit einem geringeren Anteil zu Buche (12,2% bzw. 9,3%). Der Rest entfiel auf Steuern vom Vermögen (5,8%) sowie sonstige Steuern.

Der Beitrag, den die Steuern auf das Einkommen natürlicher Personen und Unternehmen zum Gesamtsteueraufkommen leisten, vergrößerte sich zwischen 2016 und 2017 um 0,7 Prozentpunkte. Der Anstieg verteilte sich zu annähernd gleichen Teilen auf Einkommen‑ und Körperschaftsteuern (0,4 bzw. 0,3 Prozentpunkte). Der Anteil der Körperschaftsteuern am Gesamtsteueraufkommen hat sich damit in den letzten Jahren erhöht, von 8,8% in den Jahren 2014 und 2015 auf 9,0% im Jahr 2016 und 9,3% 2017. Der Anteil der Gütersteuern am Gesamtsteueraufkommen verringerte sich zwischen 2016 und 2017 geringfügig, da der Anteil der Mehrwertsteuereinnahmen zwar um 0,2 Prozentpunkte zunahm, der Anteil der anderen Gütersteuern aber um 0,3 Prozentpunkte zurückging. Der größte Rückgang war zwischen 2016 und 2017 bei den Einnahmen aus Steuern vom Vermögen zu beobachten (0,7 Prozentpunkte). Dies war jedoch auf den Effekt der einmaligen Stabilitätsbeträge in Island zurückzuführen, durch die sich der Anteil dieser Steuereinnahmen 2016 erhöht hatte.

Veränderungen nach staatlicher Ebene

Die Verteilung des Steueraufkommens auf die verschiedenen staatlichen Ebenen blieb zwischen 2016 und 2017 sowohl im OECD‑Durchschnitt als auch in den einzelnen Ländern stabil. Der Anteil der Bundesebene (bei Föderalstaaten) bzw. Zentralstaatsebene (bei Einheitsstaaten) am gesamtstaatlichen Steueraufkommen verharrte 2017 bei 53,8% bzw. 63,8%. In Föderalstaaten machten die Steuereinnahmen auf der Ebene der nachgeordneten Gebietskörperschaften im Durchschnitt 25,1% des Gesamtaufkommens aus (wobei die Spanne von 4,6% in Österreich bis 50,2% in Kanada reichte). Diese Einnahmen fielen zu etwa zwei Dritteln auf der Ebene der Gliedstaaten und zu einem Drittel bei den kommunalen Gebietskörperschaften an. In Einheitsstaaten betrug der Anteil des Steueraufkommens auf kommunaler Ebene im Durchschnitt 11,2%. Am geringsten war er in Estland mit weniger als 0,9%, am höchsten in Schweden mit 35,3%.

Steueraufkommen der OECD‑Länder aus umweltbezogenen Steuern

Sonderthema dieses Berichts ist die Frage des Abgleichs der Daten zu umweltbezogenen Steuern in der Steuerstatistik mit den entsprechenden Daten aus der OECD‑Datenbank Policy INstruments for the Environment (PINE) sowie den nationalen Steuerlisten (National Tax Lists) von Eurostat. Durch den Abgleich dieser Quellen kann die Kohärenz und Vergleichbarkeit der Daten sichergestellt werden, womit sich die Qualität der Datengrundlagen für Politikanalysen verbessert.

Der Anteil der umweltbezogenen Steuern am Gesamtsteueraufkommen lag im OECD‑Raum 2017 zwischen 2,8% in den Vereinigten Staaten und 12,5% in Slowenien und der Türkei. Der einfache Durchschnitt für den OECD‑Raum als Ganzes betrug 6,9%. Im Durchschnitt beliefen sich die Einnahmen aus umweltbezogenen Steuern auf 2,3% des BIP, wobei die Werte in den einzelnen Ländern zwischen 0,7% des BIP in den Vereinigten Staaten und 4,5% in Slowenien lagen. Der Anteil des Steueraufkommens aus umweltbezogenen Besteuerungsgrundlagen hat sich im OECD‑Raum seit 1995 nicht vergrößert und es war auch keine Annäherung der Steuerniveaus der einzelnen Länder festzustellen. Energiesteuern machten 2017 den Großteil des umweltbezogenen Steueraufkommens im OECD‑Raum aus, sowohl im Durchschnitt als auch in fast jedem Land. Auf sie entfielen nahezu drei Viertel aller umweltbezogenen Steuereinnahmen.

© OECD

Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.

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