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Die durchschnittliche Steuerquote im OECD‑Raum blieb zwischen 2017 und 2018 nahezu
unverändert. Es wurde lediglich ein minimaler Anstieg von 0,02 Prozentpunkten verzeichnet.
Damit endete der Trend der im OECD‑Durchschnitt jährlichen steigenden Steuerquoten,
der 2009 nach der Finanzkrise begonnen hatte. Ausschlaggebend hierfür war vor allem
die infolge von Steuerreformen deutlich gesunkene Steuerquote der Vereinigten Staaten.
Aufgrund von Rundungskonventionen wurde für die durchschnittliche OECD‑Steuerquote
2018 jedoch mit 34,3% des BIP ein höherer Wert ausgewiesen als 2017 mit 34,2%.
In dieser Publikation werden Steuern als Pflichtzahlungen an den Staat ohne Gegenleistung
definiert. Sie sind insofern ohne Gegenleistung, als die staatlichen Leistungen an
die Steuerzahler normalerweise nicht im Verhältnis zu deren Zahlungen erfolgen. Die
Steuern werden nach der Besteuerungsgrundlage unterschieden in Steuern auf Einkommen,
Unternehmensgewinne, Veräußerungsgewinne, Löhne, Vermögen, Güter und Dienstleistungen
sowie andere Steuern. Die an den Staat abgeführten Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung
werden ebenfalls als Steuern behandelt. Die Steuereinnahmen werden nach staatlichen
Ebenen – Bund/Zentralstaatsebene, Gliedstaaten, Kommunalebene sowie Sozialversicherungsträger
– aufgeschlüsselt. Ausführliche Informationen zu den verwendeten Klassifikationen
sind dem Interpretationsleitfaden in Anhang A zu entnehmen.
Steuerniveau im Jahr 2018
Die Steuerquoten im OECD‑Raum lagen 2018 zwischen 16,1% des BIP in Mexiko und 46,1%
in Frankreich. Die Hälfte der OECD‑Länder verzeichnete 2018 eine Steuerquote zwischen
32% und 40% des BIP. In einem Viertel der Länder war sie höher, in einem weiteren
Viertel niedriger. Zwischen 2017 und 2018 blieb die Steuerquote im OECD‑Durchschnitt
praktisch unverändert (+0,02 Prozentpunkte). Durch die übliche Rundung auf eine Dezimalstelle
ergab sich jedoch eine Erhöhung von 34,2% (34,24%) auf 34,3% (34,26%).
In 19 der 34 Länder, zu denen vorläufige Daten für 2018 vorliegen, war die Steuerquote
2018 höher als 2017. Dies war in allen diesen Ländern darauf zurückzuführen, dass
die nominalen Steuereinnahmen stärker stiegen als das nominale BIP‑Wachstum. Am größten
fiel der Anstieg der Steuerquote in Korea und Luxemburg (mit 1,5 bzw. 1,3 Prozentpunkten)
aus. Grund dafür waren höhere Körperschaftsteuern in beiden Ländern sowie ein höheres
Einkommensteueraufkommen in Luxemburg. Kein anderes Land verzeichnete eine Erhöhung
um mehr als 1 Prozentpunkt.
In 15 Ländern sank die Steuerquote zwischen 2017 und 2018. Am größten war der Rückgang
in den Vereinigten Staaten mit 2,5 Prozentpunkten. Dies war durch die Reform der Körperschaft‑
und Einkommensteuer sowie die Einführung einer einmaligen Rückführungsteuer auf Auslandsgewinne
durch den Tax Cuts and Jobs Act bedingt. Auch in Ungarn und Israel wurde ein Rückgang
um mehr als 1 Prozentpunkt verzeichnet (1,6 bzw. 1,4 Prozentpunkte). Geringere Abnahmen
waren in Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland,
Schweden, der Schweiz, der Slowakischen Republik und der Türkei festzustellen. In
den meisten Ländern waren die sinkenden Steuerquoten darauf zurückzuführen, dass der
Anstieg der nominalen Steuereinnahmen geringer ausfiel als das BIP‑Wachstum. Eine
Ausnahme bildeten die Vereinigten Staaten und Israel, wo die nominalen Steuereinnahmen
im Vergleich zu 2017 fielen, während das nominale BIP zunahm.
In den zehn Jahren zwischen 2008 und 2018 erhöhten sich die Steuerquoten in 26 OECD‑Ländern.
Den größten Anstieg wiesen Griechenland und die Slowakische Republik aus. Zu den Ländern,
in denen die Steuerquote in diesem Zeitraum sank, zählten Irland, wo sie 2018 um mehr
als 6 Prozentpunkte niedriger war als 2008, sowie Ungarn und Norwegen, deren Steuerquote
um mehr als 2 Prozentpunkte zurückging.
Steuerstruktur im Jahr 2017
Im Jahr 2017 – dem letzten Jahr, für das endgültige Daten zu allen Ländern vorliegen
– machten die Sozialversicherungsbeiträge im OECD‑Durchschnitt mit etwas mehr als
einem Viertel (26,0%) den größten Anteil am Gesamtsteueraufkommen aus. Zusammen mit
den Einkommensteuern (23,9%) lieferten sie im OECD‑Durchschnitt fast die Hälfte der
Steuereinnahmen. Die Mehrwertsteuer machte ein weiteres Fünftel (20,2%) der Gesamteinnahmen
aus. Andere Verbrauchsteuern und die Körperschaftsteuer schlugen mit einem geringeren
Anteil zu Buche (12,2% bzw. 9,3%). Der Rest entfiel auf Steuern vom Vermögen (5,8%)
sowie sonstige Steuern.
Der Beitrag, den die Steuern auf das Einkommen natürlicher Personen und Unternehmen
zum Gesamtsteueraufkommen leisten, vergrößerte sich zwischen 2016 und 2017 um 0,7
Prozentpunkte. Der Anstieg verteilte sich zu annähernd gleichen Teilen auf Einkommen‑
und Körperschaftsteuern (0,4 bzw. 0,3 Prozentpunkte). Der Anteil der Körperschaftsteuern
am Gesamtsteueraufkommen hat sich damit in den letzten Jahren erhöht, von 8,8% in
den Jahren 2014 und 2015 auf 9,0% im Jahr 2016 und 9,3% 2017. Der Anteil der Gütersteuern
am Gesamtsteueraufkommen verringerte sich zwischen 2016 und 2017 geringfügig, da der
Anteil der Mehrwertsteuereinnahmen zwar um 0,2 Prozentpunkte zunahm, der Anteil der
anderen Gütersteuern aber um 0,3 Prozentpunkte zurückging. Der größte Rückgang war
zwischen 2016 und 2017 bei den Einnahmen aus Steuern vom Vermögen zu beobachten (0,7
Prozentpunkte). Dies war jedoch auf den Effekt der einmaligen Stabilitätsbeträge in
Island zurückzuführen, durch die sich der Anteil dieser Steuereinnahmen 2016 erhöht
hatte.
Veränderungen nach staatlicher Ebene
Die Verteilung des Steueraufkommens auf die verschiedenen staatlichen Ebenen blieb
zwischen 2016 und 2017 sowohl im OECD‑Durchschnitt als auch in den einzelnen Ländern
stabil. Der Anteil der Bundesebene (bei Föderalstaaten) bzw. Zentralstaatsebene (bei
Einheitsstaaten) am gesamtstaatlichen Steueraufkommen verharrte 2017 bei 53,8% bzw.
63,8%. In Föderalstaaten machten die Steuereinnahmen auf der Ebene der nachgeordneten
Gebietskörperschaften im Durchschnitt 25,1% des Gesamtaufkommens aus (wobei die Spanne
von 4,6% in Österreich bis 50,2% in Kanada reichte). Diese Einnahmen fielen zu etwa
zwei Dritteln auf der Ebene der Gliedstaaten und zu einem Drittel bei den kommunalen
Gebietskörperschaften an. In Einheitsstaaten betrug der Anteil des Steueraufkommens
auf kommunaler Ebene im Durchschnitt 11,2%. Am geringsten war er in Estland mit weniger
als 0,9%, am höchsten in Schweden mit 35,3%.
Steueraufkommen der OECD‑Länder aus umweltbezogenen Steuern
Sonderthema dieses Berichts ist die Frage des Abgleichs der Daten zu umweltbezogenen
Steuern in der Steuerstatistik mit den entsprechenden Daten aus der OECD‑Datenbank
Policy INstruments for the Environment (PINE) sowie den nationalen Steuerlisten (National
Tax Lists) von Eurostat. Durch den Abgleich dieser Quellen kann die Kohärenz und Vergleichbarkeit
der Daten sichergestellt werden, womit sich die Qualität der Datengrundlagen für Politikanalysen
verbessert.
Der Anteil der umweltbezogenen Steuern am Gesamtsteueraufkommen lag im OECD‑Raum 2017
zwischen 2,8% in den Vereinigten Staaten und 12,5% in Slowenien und der Türkei. Der
einfache Durchschnitt für den OECD‑Raum als Ganzes betrug 6,9%. Im Durchschnitt beliefen
sich die Einnahmen aus umweltbezogenen Steuern auf 2,3% des BIP, wobei die Werte in
den einzelnen Ländern zwischen 0,7% des BIP in den Vereinigten Staaten und 4,5% in
Slowenien lagen. Der Anteil des Steueraufkommens aus umweltbezogenen Besteuerungsgrundlagen
hat sich im OECD‑Raum seit 1995 nicht vergrößert und es war auch keine Annäherung
der Steuerniveaus der einzelnen Länder festzustellen. Energiesteuern machten 2017
den Großteil des umweltbezogenen Steueraufkommens im OECD‑Raum aus, sowohl im Durchschnitt
als auch in fast jedem Land. Auf sie entfielen nahezu drei Viertel aller umweltbezogenen
Steuereinnahmen.
Übersetzung durch den Deutschen Übersetzungsdienst der OECD.
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