1887

OECD Multilingual Summaries

Financing Climate Futures

Rethinking Infrastructure

Summary in German

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Die komplette Publikation finden Sie unter:
10.1787/9789264308114-en

Klimafinanzierung für die Zukunft

Infrastruktur neu denken

Zusammenfassung in Deutsch

Die Infrastruktur steht im Zentrum der Entwicklung und ist Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, Produktivität und Lebensqualität. Dennoch wird seit Jahrzehnten nicht ausreichend in Infrastruktur investiert, in Entwicklungsländern ebenso wie in fortgeschrittenen Volkswirtschaften. OECD‑Schätzungen zufolge sind bis 2030 Investitionen in Höhe von 6,9 Bill. USD jährlich nötig, um die Klima‑ und Entwicklungsziele zu verwirklichen. Zudem ist die Energie‑, Verkehrs‑, Gebäude‑ und Wasserinfrastruktur aktuell für über 60% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um die Klima‑ und Entwicklungsziele zu verwirklichen, die sich die internationale Staatengemeinschaft gesetzt hat, ist ein beispielloser Umbau der bestehenden Infrastruktursysteme nötig.

Auf eine emissionsarme, resiliente Entwicklung ausgerichtete Finanzströme sind heute wichtiger denn je, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Damit bietet sich jetzt eine einmalige Chance, Infrastruktursysteme zu schaffen, die die Versorgung verbessern und zugleich die Umwelt schützen. Um neue Wege in eine emissionsarme, resiliente Zukunft zu eröffnen, ist es entscheidend, dass wir den raschen technologischen Fortschritt, neue Geschäftsmodelle sowie Finanzinnovationen zu nutzen wissen.

Es gilt öffentliche und private Mittel aus dem gesamten Finanzspektrum zu mobilisieren, um die Billionen von Dollar bereitzustellen, die für eine nachhaltige Infrastruktur erforderlich sind. Öffentliche Finanzinstitutionen, Banken, institutionelle Investoren, Unternehmen und Kapitalmärkte – alle werden sie eine entscheidende Rolle spielen müssen, sowohl einzeln als auch als Teil des größeren „Finanzökosystems“.

Die Regierungen müssen die richtigen Anreize setzen, um sicherzustellen, dass Finanzmittel nicht mehr in emissionsintensive Projekte fließen. Sie müssen investitions‑ und klimapolitische Rahmenbedingungen schaffen, die die erforderliche rasche und radikale Transformation unterstützen. Fortschritte wurden zwar erzielt, die aktuelle Klimapolitik verfolgt jedoch weiterhin einen inkrementellen Ansatz. Politische Rahmenkonzepte, Staatseinnahmen und wirtschaftliche Interessen basieren nach wie vor stark auf fossilen Brennstoffen und emissionsintensiven Aktivitäten. Es bedarf tief greifenderer Anstrengungen, um einen Systemwandel herbeizuführen, institutionelle Trägheit zu überwinden und sich von Partikularinteressen zu lösen, die eine emissionsarme, resiliente Entwicklung oft behindern.

Eine verbesserte internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Pariser Klimaabkommens oder von Foren wie der G7 und der G20 ist wesentlicher Bestandteil dieser Anstrengungen. Die internationale Gemeinschaft ist sich der Notwendigkeit der Transformation zunehmend bewusst: Fast alle G20‑Länder haben im „Aktionsplan der G20 von Hamburg zu Klima und Energie für Wachstum“ ihre Bereitschaft bekräftigt, eine globale Energiewende einzuleiten, um die Klima‑ und Entwicklungsziele umzusetzen. Zudem wächst das Bewusstsein, dass ein stärkerer Klimaschutz von Bemühungen um einen gerechten und inklusiven Wandel flankiert werden muss, um sozialen Ungleichheiten zu begegnen und gleiche Chancen für alle Teile der Gesellschaft zu gewährleisten. Es gilt sicherzustellen, dass die Klimawende nicht überproportional zulasten armer und besonders schwacher Bevölkerungsgruppen geht, sondern allen zugutekommt.

Der Bericht zeigt, wie gewährleistet werden kann, dass Länder in aller Welt die umfassenden Maßnahmen ergreifen, die Voraussetzung für die Wende hin zu einer emissionsarmen, resilienten Zukunft sind. Er beschreibt zwanzig zentrale Maßnahmen in sechs großen Feldern, in denen die Transformation ansetzen muss. Dies sind Planung, Innovation, öffentliche Finanzen, Finanzsysteme, Entwicklungsfinanzierung und Städte:

  • Infrastrukturplanung für eine emissionsarme und resiliente Zukunft – Planung auf allen staatlichen Ebenen neu durchdenken, um die aktuellen Infrastrukturprojekte auf langfristige Klima‑ und Entwicklungsziele auszurichten, ein Lock‑in CO2‑intensiver Technologien zu vermeiden und Resilienz zur Norm für Infrastrukturentscheidungen zu machen.
  • Innovationen zur Beschleunigung der Klimawende – gezielte innovationspolitische Maßnahmen umsetzen, die Einführung bereits existierender neuer Technologien, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen beschleunigen, die nächste Generation neuer Lösungen rasch zur Marktreife bringen und den internationalen Technologietransfer fördern, damit die Innovationen allen zugutekommen.
  • Tragfähige öffentliche Finanzen für eine emissionsarme, resiliente Zukunft – staatliche Einnahmequellen diversifizieren, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, fiskalische und budgetäre Anreize auf Klimaziele abstimmen, den Einfluss des öffentlichen Vergabewesens und der Ausgabenentscheidungen öffentlicher Einrichtungen nutzen und den Wandel dabei zugleich inklusiv gestalten.
  • Neuausrichtung des Finanzsystems an langfristigen Klimarisiken und ‑chancen – Fehlanreize korrigieren, Kapazitätslücken schließen und der unzureichenden Offenlegung und Bepreisung von Klimarisiken begegnen, die die Allokation von Finanzmitteln für eine emissionsarme, resiliente Infrastruktur behindert.
  • Umdenken zugunsten einer klimaorientierten Entwicklungsfinanzierung – sicherstellen, dass die Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen über die nötigen Ressourcen, das erforderliche Mandat und die richtigen Anreize verfügen, um die Klimawende zu ermöglichen, durch strategisch eingesetzte konzessionäre Finanzmittel neue Investoren und Finanzierungsquellen zu gewinnen und die Länder bei der Umsetzung ihrer Klimaziele sowie der Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen und von „Klimamärkten“ zu unterstützen.
  • Stärkung emissionsarmer, resilienter urbaner Gesellschaften – Kapazitäten der Stadtverwaltungen für eine effektivere Planung und Finanzierung der erforderlichen Infrastruktur vergrößern, fiskalpolitische Regelungen auf nationaler und kommunaler Ebene am Investitionsbedarf ausrichten und kommunale Klima‑ und Projektfinanzierungskapazitäten aufbauen.

Es wird schwer werden, die nötige Transformation herbeizuführen. Die aktuelle Dynamik ist zwar ermutigend, die Regierungen müssen den Systemwandel jedoch weiter vorantreiben, um sicherzustellen, dass die Finanzströme gut auf den Infrastrukturbedarf für eine zukunftsgerichtete emissionsarme und resiliente Entwicklung abgestimmt sind. Fortschritte bei einer solchen stärker transformationsorientierten Agenda werden es den Staaten ermöglichen, ein nachhaltiges, ausgewogenes und inklusives Wachstum zu erzielen und die Lebensqualität ihrer eigenen Bevölkerung und der Menschen weltweit zu erhöhen.

© OECD

Diese Zusammenfassung ist keine offizielle OECD-Übersetzung.

Die Wiedergabe dieser Zusammenfassung ist unter Angabe der Urheberrechte der OECD sowie des Titels der Originalausgabe gestattet.

Zusammenfassungen in Drittsprachen enthalten auszugsweise Übersetzungen von OECD-Publikationen, deren Originalfassungen in englischer und französischer Sprache veröffentlicht wurden.

OECD

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© OECD (2018), Financing Climate Futures: Rethinking Infrastructure, OECD Publishing.
doi: 10.1787/9789264308114-en

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